Fränk Schleck verlässt die Tour

SID
Fränk Schleck soll während der 99. Tour de France unerlaubte Substanzen genommen haben
© spox

Der Luxemburger Fränk Schleck vom Team RadioShack-Nissan hat anscheinend während der aktuellen Tour de France gedopt. Dies teilte der Weltverband UCI am Dienstagabend mit. Schlecks Team nahm den Luxemburger daraufhin sofort aus der Tour de France.

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Die 99. Tour de France hat womöglich ihren ersten Dopingfall. Dem Luxemburger Fränk Schleck wurde in einer Probe vom 14. Juli das Diuretikum Xipamide nachgewiesen, das auch als Verschleierungssubstanz für Doping angewendet werden kann. Das teilte der Radsport-Weltverband UCI am späten Dienstagabend mit.

Eine provisorische Sperre konnte die UCI aufgrund der Natur der Substanz nicht aussprechen, allerdings nahm das Team RadioShack Schleck umgehend aus dem Rennen.

Der 32 Jahre alte Teamkollege von Jens Voigt und Andreas Klöden kann innerhalb von vier Tagen eine B-Probe anfordern. Ihm droht maximal ein Jahr Sperre.

RadioShack reagiert sofort

"Das Team hat beschlossen, Fränk Schleck aus der Tour zu nehmen. Auch wenn eine abnormale A-Probe keine Konsequenzen erfordert, glauben Schleck und das Team, dass es der richtige Weg ist, damit die Tour in Ruhe fortgesetzt werden kann", teilte RadioShack mit.

"Xipamide gehört nicht zur medizinischen Ausstattung des Teams und deshalb ist es unklar, wie es in die Urinprobe von Schleck gelangte."

Mittel gegen Bluthochdruck

Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) stuft Diuretika als spezifische Substanzen ein, die auch ohne Dopinghintergrund erklärbar sein können. Laut Code der WADA hat der Athlet die Chance "nachzuweisen, dass die Benutzung einer solchen spezifischen Substanz nicht zur Leistungssteigerung benutzt" wurde. Das Strafmaß reicht bei einem Erstvergehen von einer Verwarnung bis hin zu einer einjährigen Sperre.

Diuretika wirken nicht leistungssteigernd, können aber angewendet werden, um den Nachweis anderer Dopingmittel zu verhindern und sie können Gewichtsverlust erleichtern. Xipamide wird normalerweise bei Ödemen oder Bluthochdruck angewendet.

Verbindung zu Fuentes

Bereits am ersten Ruhetag vor einer Woche hatte das Thema Doping die Tour erreicht. Der Franzose Remy Di Gregorio war wegen des Verdachts auf Handel mit Dopingmitteln verhaftet worden. Allerdings beruhte der Fall auf einer schon fast einjährigen Untersuchung und hatte keinen direkten Bezug zur Tour.

Schleck liegt derzeit in der Gesamtwertung auf Platz zwölf und hat 9:45 Minuten Rückstand auf den Führenden Bradley Wiggins. Im vergangenen Jahr war Schleck am Ende Dritter hinter Sieger Cadel Evans und seinem jüngeren Bruder Andy Schleck, der bei der diesjährigen Tour verletzt fehlt.

Der Kletterspezialist war bereits 2008 unter Dopingverdacht geraten, als ihm Überweisungen aus dem Jahr 2006 an den spanischen Arzt Eufemiano Fuentes, der im Mittelpunkt der Operacion Puerto stand, nachgewiesen werden konnten. Schleck behauptete, er habe für die Zahlung nur Trainingspläne bekommen. Die Luxemburger Anti-Doping-Agentur (ALAD) stellte das Verfahren ein.

Die Gesamtwertung der Tour

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