Der Franzose, der als Solist im Ziel an der Station des Rousses ankam, gewann bereits den zweiten Tagesabschnitt nach Spa und fuhr tags darauf im Maillot Jaune.
Doch auf der harten Kopfstein-Pflaster Etappe nach Arenberg war der Quick-Step-Profi nicht mit Glück gesegnet.
Schädelbruch im Frühjahr
Gleich zwei Defekte stoppten den 31-Jährigen, der dadurch den Anschluss an seine Gruppe verlor und somit das begehrte Jersey quasi kampflos wieder an Fabian Cancellara abgeben musste.
Nun also ein erneuter Husarenritt von Chavanel, der sich im Frühjahr beim Klassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich nach einem bösen Sturz einen Schädelbruch zuzog.
"Ich musste in dieser Saison schon sehr leiden", spielte Chavanel auf seine Verletzung an. "Aber heute hat es richtig Spaß gemacht. Die Mannschaft hat mich an den Bergen großartig unterstützt und ich hatte gute Beine. Also habe ich es versucht."
Das Gesamtklassement: Chavanel vorne
Favoriten belauern sich
Während hinter Chavanel der Spanier Rafael Valls Ferri (FOT) und Juan Manuel Garate (RAB) ebenfalls als Solisten ins Ziel kamen, ließen es die Favoriten um den Gesamtsieg ruhig angehen.
Im Feld gab Alberto Contadors Team Astana das Tempo vor. Doch weder der Spanier noch Lance Armstrong (RSH) oder Andy Schleck (SAX) entschlossen sich zu einer Attacke. Gemeinsam rollten sie mit 1:47 Minute Rückstand auf Chavanel über den Zielstrich.
Cancellara frisst 14 Minuten
Bereits früh zeichnete sich ab, dass Cancellara (SAX) sein Gelbes Trikot nicht würde verteidigen können.
Der Schweizer fiel am vorletzten Anstieg zurück und machte auch keine Anstalten, das Maillot Jaune verteidigen zu wollen. Im Ziel kam er mit satten 14:12 Minuten Rückstand an.
Platz zwei hinter Chavanel nimmt nun Cadel Evans (BMC) ein. Der Australier liegt 1:25 Minuten hinter dem Franzosen und könnte am Sonntag, wenn es auf dem Schlussanstieg hinauf nach Avoriaz zu einem ersten Schlagabtausch der Favoriten kommen wird, ein Kandidat für Gelb sein.
Die Trikotträger nach der heutigen Etappe:
Gesamtwertung: Sylvain Chavanel (QST)
Sprinter: Thor Hushovd (CTT)
Bester Jungprofi: Andy Schleck (SAX)
Bergtrikot: Jerome Pineau (QST)