Mit einer großen Geste siegte der Amerikaner Tyler Farrar im ersten Massensprint der Tour de France - und das am US-amerikanischen Nationalfeiertag (das Ergebnis der 3. Etappe). Für die Superstars Mark Cavendish und Andre Greipel verlief das Etappenfinale hingegen alles andere als glücklich.
Die Finger zu einem großen "W" geformt - mit dieser Geste überquerte Tyler Farrar den Zielstrich in Redon.
"W", das steht für Wouter, und auch für Weylandt. Der Belgier stürzte auf einer Abfahrt beim Giro d'Italia im Mai und verstarb noch an der Unfallstelle.
Farrar, einer seiner engsten Freunde, beendete daraufhin die Italien-Rundfahrt. Zu tief saß der Schmerz über den tragischen Tod seines Freundes.
Amerikaner siegt am Unabhängigkeitstag
56 Tage später ist Farrar zurück auf der Radsportbühne. Und wie. Mit seinem ungefährdeten Sprintsieg bescherte der 27-Jährige aus Wenatchee/Washington seinem Team Garmin den zweiten Etappensieg in Folge - und das am US-amerikanischen Independence Day.
"In diesem Jahr ist unser Selbstvertrauen größer - und dann gewinnt man eben auch", erklärte Farrar im Anschluss an das Rennen bei "Eurosport".
Eindrucksvolle Garmin-Vorstellung
Mit eindrucksvoller Überlegenheit spulte Garmin seinen Stiefel auf den letzten 1000 Metern herunter.
Julian Dean und Thor Hushovd eskortierten Teamkollege Farrar praktisch bis kurz vor den Zielstrich. Der Rotschopf musste nur noch kurz antreten und sein Rennrad über die Ziellinie drücken. Wohl dem, der vom Weltmeister und aktuellen Träger des Gelben Trikots den Sprint angefahren bekommt.
Nun soll es so weitergehen, wenn es nach dem Amerikaner geht: "Der erste Sieg ist oft der schwerste, danach wird es jetzt hoffentlich leichter", so Farrar, der Romain Feillu vom Team Vacansoleil und den spanischen Meister Jose Joaquin Rojas von Movistar auf die Plätze verwies.
Gesamtwertung: Hushovd weiter in Gelb
Cavendish und Greipel abgeschlagen
Mit seinem furiosen Sieg vermasselte Farrar Mark Cavendish die Show. Der Superstar trudelte als Fünfter ins Ziel. Sein Team HTC-Highroad setzte sich auf den letzten fünf Kilometern an die Spitze des Feldes und bereitete das Etappenfinale zunächst mustergültig vor.
Doch auf den finalen 2000 Metern geriet der HTC-Zug ins Stocken. Zu lange musste Tony Martin in der Führung bleiben, denn hinter dem Eschborner befanden sich nur noch Matthew Goss und Mark Renshaw als Puffer vor dem Briten.
Zudem gab es laut HTC-Teamchef Rolf Aldag "in der letzten Kurve ein großes Chaos", das es Cavendish unmöglich machte, in einer optimalen Position auf die Zielgerade einzubiegen.
Cavendish: "Waren zu früh vorne"
"Wir waren zu früh vorne, und in der Kurve musste ich stark bremsen. Ich hatte das Gefühl, dass ich vom Rad fliege", sagte Cavendish.
Noch schlechter lief es für die deutsche Sprinterhoffnung. Andre Greipel beendete die Etappe auf Rang neun.
Der Omega-Profi saß ebenfalls im Pulk fest und kam erst auf den letzten 300 Metern richtig ins Rollen. Zu spät. Die Chaos-Kurve hatte auch ihn aus dem Rhythmus gebracht. "Da war der Sprint für mich vorbei", sagte Greipel im Zieleinlauf.
Dumoulin mit Salto in die Absperrgitter
In der Gesamtwertung kommt es nicht zu Veränderungen. Die Klassementfahrer blieben diesmal von Pannen verschont, das Finale endete ohne einen gravierenden Sturz.
Lediglich Samuel Dumoulin vom Team Cofidis landete kurz nach der Flamme Rouge mit einem Salto in den Absperrgittern. Der Franzose trug glücklicherweise keine Verletzungen davon.
Die Trikotträger nach der heutigen Etappe:
Gesamtwertung: Thor Hushovd (GRM)
Sprinter: Jose Joaquin Rojas (MOV)
Bester Jungprofi: Geraint Thomas (SKY)
Bergtrikot: Philippe Gilbert (OLO)
Auf Seite 2 gibt's das Rennen im Re-Live zum Nachlesen
Das Rennen im Re-Live zum Nachlesen:
17.29 Uhr: Cavendish wird Fünfter, Greipel Neunter. Das hatten sich die beiden auch anders vorgestellt.
17.28 Uhr: Die Geste von Farrar im Ziel galt seinem Freund Wouter Weylandt, der beim Giro tödlich verunglückte. Farrar formte ein W mit seinen Händen.
17.27 Uhr: Wahnsinns-Finale dagegen von Garmin. Hushovd und Dean waren auf den letzten 100 Metern noch bei Farrar dabei.
17.27 Uhr: Feillu und Rojas auf den Plätzen.
17.26 Uhr: Ganz mieses Finale von Cavendish.
17.24 Uhr: FARRAR gewinnt die Etappe!
17.24 Uhr: Flamme Rouge! Der HTC-Zug wieder vorne.
17.23 Uhr: Überraschungsangriff von Vacansoleil. Der wird aber verpuffen.
17.22 Uhr: Martin bolzt vorne immer noch wie ein Wilder. Petacchi hat sich Cavendishs Hinterrad gesichert. Greipel jetzt an 8., 9. Position.
17.20 Uhr: Martin nun in der Führung, Cavendish an vierter Stelle. Wo ist Omega mit Greipel?
17.19 Uhr: Ordentlicher Zug, den HTC da aufgebaut hat: Velits, Bak, Eisel, Martin. Wenn alles nach Plan läuft, wird Mark Renshaw Cavendish auf den letzten 200, 300 Metern in den Wind entlassen.
17.17 Uhr: Stark von Cofidis: Die Jungs haben ihren Kapitän Taaramae im Kollektiv wieder ans Feld heran gefahren.
17.16 Uhr: Katusha an der Spitze für Youngster Galimzyanov.
17.15 Uhr: Noch 9 Kilometer. Gutierrez und Delage werden vom Feld eingeholt. Alles läuft auf einen Massensprint hinaus.
17.13 Uhr: Cofidis stellt gleich vier Fahrer ab, um den Esten wieder ans Feld heranzuführen. Teamzeitfahren kennen sie ja noch von gestern.
17.12 Uhr: Defekt bei Rein Taaramae. Und das 10 km vor dem Ziel. Der Cofidis-Kapitän wird heute wohl Zeit verlieren.
17.08 Uhr: 15-km-Marke: Die ehemalige Begleiter von Gutierrez und Delage sind eingeholt. Das Duo jetzt also alleine vor dem Feld - 38 Sekunden.
17.06 Uhr: Seppl Lang mit Defekt. Schlecht. Für ihn. Und für Andre Greipel, der von Langs Tempohärte im Finale hätte profitieren können.
17.03 Uhr: Nun haben es Gutierrez und Delage gemeinsam geschafft, sich von den Begleitern abzusetzen. Die beiden Fahren aktuell 34 Sekunden vor dem Hauptfeld.
17.03 Uhr: In der Spitzengruppe beginnen die Spielchen. Gutierrez attackierte als Erster. Doch die anderen können folgen.
17.02 Uhr: 20-km-Marke. Was sagt der große Favorit auf den Tagssieg, Mark Cavendish, selbst zum heutigen Tag? "Haben gerade über die Teamtaktik für heute diskutiert. Nur eine Ooption: SIEG", twitterte der Brite heute Vormittag.
16.59 Uhr: Kleiner Sturz im Feld: Einen BMC-Fahrer hat es zerlegt. Evans war es nicht, das hätte man schnell an seinem grünen Trikot erkannt. War aber alles nicht so schlimm. Der Fahrer sitzt wieder im Sattel, kein weiterer Fahrer zu Fall gekommen. Weiter geht's.
16.51 Uhr: Leopard, Rabobank und Saxo Bank kontrollieren an der Spitze des Feldes.
16.50 Uhr: Der Vorsprung der Ausreißer pendelt sich nun noch mal bei 35 Sekunden ein. Das Feld lässt sie jetzt also richtig leiden.
16.46 Uhr: Jens Voigt nun an der Spitze des Feldes - Tempo bolzen für die Schlecks. Sieht aber noch gut aus, der Jens, unterhält sich mit seinem Ex-Teamkollegen Chris Anker Sörensen von Saxox Bank. Schon das SPOX-Interview mit Voigte gelesen? Hier entlang!
16.42 Uhr: 32 Sekunden Vorsprung noch für die Ausreißer. Das Feld lässt das Quintett nun an der langen Leine. Hinten fährt die Gruppe um Karpets langsam wieder an das Feld heran.
16.37 Uhr: Karpets schafft es zur Gruppe der Versprengten um die beiden BMCs. Damit könnte er es doch noch zurück ins Feld schaffen.
16.34 Uhr: Der Vorsprung der Ausreißer fällt nun unter eine Minute, während Karpets noch mal 45 Sekunden hinter dem Feld fährt - und zwar alleine ohne Unterstützung. Dabei war Karpets der Mann für die Gesamtwertung bei Katusha.
16.33 Uhr: Karpets scheint doch größere Probleme zu haben, wirft sein Rad nun wutentbrannt an den Wegesrand. Vielleicht geht es auf dem neuen Bike besser. Aber kommt der Russe überhaupt noch einmal ans Feld heran, wo das Tempo jetzt doch ordentlich hoch gehalten wird?
16.30 Uhr: Immer noch hängt eine Gruppe Versprengter hinter dem Hauptfeld. Mit dabei u.a.: Karpets (KAT) und die beiden BMC-Cracks Moinard und Morabito.
16.24 Uhr: An der Bergwertung hatte sogar eine Gruppe vom Hauptfeld abreißen lassen müssen, darunter Ivan Basso und Sylvain Chavanel. Mittlerweile ist die Gruppe jedoch wieder im Feld.
16.20 Uhr: Das Bergtrikot darf er morgen allerdings nicht tragen, obwohl er in der Wertung nun mit Philippe Gilbert gleichgezogen hat. Der Grund: Es greift Punkt sechs der Entscheidungskriterien bei Gleichstand: Die PLatzierung in der Gesamtwertung. Und da liegt Gilbert (+ 33 sek) deutlich vor Delage (+ 2:35 min).
16.17 Uhr: Delage attackiert als Erster - und es funktioniert. Der Franzose von FDJ hat den Punkt mitgenommen.
16.16 Uhr: Das Feld ist auch schon am Fuß der Brücke angekommen. Gut zwei Minuten hinter den Ausreißern.
16.15 Uhr: Die Spitzengruppe erreichen nun die Brücke bei Saint-Nazaire, auf der die Bergwertung abgenommen wird. Das Ding ist steiler als man denkt. Kategorisiert mit 4. Es gibt also einen Punkt für denjenigen, der sie als erstes überquert.
16.12 Uhr: In einem weiteren Interview von vor der Etappe zeigte sich Samuel Sanchez einigermaßen enttäuscht über den bisherigen Tourverlauf. 2:36 Minuten beträgt sein Rückstand im Klassement schon. Allerdings lautet sein Motto ähnlich wie das von Alberto Contador: "Es gibt noch genug Bergetappen, ich muss nicht jetzt schon angreifen."
16.06 Uhr: Interessante Aufteilung auch im Team Garmin: "Meine Rolle für heute ist klar, ich werde Tyler Farrar den Sprint anziehen", sagt Thor Hushovd im Interview. Auch nicht alltäglich, dass einem der Weltmeister und zudem noch das Gelbe Trikot bei der Tour den Sprint anzieht. Farrar bei flachen Ankünften also Sprinter Nummer eins bei Garmin.
16.01 Uhr: Garmin, BMC und RadioShack machen das Tempo im Feld. Auch ein HTC-Trikot ist in den ersten Reihen erkennbar. Bei aktuell rund drei Minuten Rückstand auf die Ausreißer ist allen klar, dass das Quintett nicht durchkommt. Doch zu früh wollen die Sprinterteams den Zusammenschluss nicht erreichen, um weitere Attacken von vornherein zu unterbinden.
15.51 Uhr: Während sich beim aktuellen Renngeschehen wenig tut, hier ein interessanter Fakt vom gestrigen Tag: Cadel Evans' Höchstgeschwindigkeit beim Teamzeitfahren betrug... Naaa? Satte 77 km/h. Ein Wahnsinnstempo wenn man bedenkt, dass der Parcours ja keine Abfahrt zu bieten hatte.
15.41 Uhr: Durch die Tempoarbeit des Hauptfelds ist der Vorsprung der Ausreißer ordentlich geschmolzen: 4:18 Minuten liegt das Quintett noch in Front. Bei noch knapp 80 zu fahrenden Kilometern ist es ein fast aussichtsloses Unterfangen. Aber zumindest haben die fünf ihre Trikots gezeigt, die Sponsoren wird's freuen.
15.34 Uhr: Der Mann, der hinter Cav landete, ist ein Geheimtipp - auch für den heutigen Tagessieg. Denis Galimzyanov fährt für das Team Katusha und hat als deren Shooting-Star in diesem Jahr schon für ordentlich Furore gesorgt. Beispielsweise mit einem Etappensieg bei der Luxemburg-Rundfahrt und insgesamt elf Podiumsplatzierungen.
15.31 Uhr: Erste Duftmarke von Cavendish also. Ob das Ergebnis vom Zwischensprint schon ein Fingerzeig für den eventuellen Massensprint wird? Aus deutscher Sicht hoffen wir das mal nicht, denn Greipel musste die Konkurrenz schon fürh ziehen lassen.
15.29 Uhr: Die weiteren Positionen: Galimzyanov (KAT/9 Punkte), Rojas Gil (MOV/8), Boonen (QST/7), Gilbert (OLO/6), Duque (COF/5), Hushovd (GRM/4), Steegmans (QST/3), Bozic (VCD/2) und Feillu (VCD/1). Petacchi und Greipel gehen leer aus.
15.24 Uhr: 10 Punkte also für den "Fastest man on two wheels", wie er sich selbst auf seiner Homepage tituliert.
15.23 Uhr: CAVENDISH gewinnt den Zwischensprint des Hauptfelds.
15.22 Uhr: Die Sprinterteams bauen schon ihren Zug auf. Bekommen wir einen Vorgeschmack auf das Etappenfinale mit einem Sprint-Duell Cav gegen Greipel?
15.18 Uhr: Delage (FDJ) schnappt sich die 15 Punkte des Zwischensprints. Zweiter wird Gutierrez (MOV), Rang drei geht an Terpstra (QST). In rund sechs Minuten folgt das Hauptfeld.
15.15 Uhr: In wenigen Kilometern folgt der Zwischensprint. Die Ausreißer werden den Löwenanteil der Punkte abgreifen, das ist klar. Für den ersten des Hauptfeldes bleiben aber immer noch satte 10 Zähler. Wie wär's Andre?
15.10 Uhr: Das Hauptfeld ist nun in der Verpflegungszone angelangt. Noch mal kurz mit Futter beladen, und dann geht's weiter mit der Hatz auf die Ausreißer. Aktuell beträgt ihr Vorsprung noch 6:20 Minuten.
15.07 Uhr: Gutierrez ist aus dem Quintett der aktuell Bestplatzierte im Gesamtklassement. Aber auch der Spanier hat bereits 1:09 Minuten Rückstand auf Hushovd. Und die Sprinterteams werden einen Teufel tun und die Ausreißer ankommen lassen.
15.05 Uhr: Und das sind die fünf Ausreißer:
- Jose I. Gutierrez (MOV)
- Mickael Delage (FDJ)
- Maxime Bouet (ALM)
- Ruben Perez Moreno (EUS)
- Niki Terpstra (QST)
15.01 Uhr: Die aktuelle Rennsituation im Überblick: Fünf Fahrer liegen gut sieben Minuten vor dem großen Feld, in dem sich alle Trikots und Favoriten befinden. Bis zum Ziel in Redon sind es noch 106 Kilometer. Die Fahrer werden also noch rund 2,5 Stunden im Sattel sitzen.
14.59 Uhr: Dazu müssen allerdings zunächst einmal die Ausreißer eingeholt werden.
14.57 Uhr: Der heutige Tagesabschnitt steht im Zeichen der Sprinter. Die Ankunft in Redon ist wie gemalt für einen Massensprint.
14.55 Uhr: Salut zur 3. Etappe der Tour!
Meistgelesene Artikel
Das könnte Dich auch interessieren

.jpg?quality=60&auto=webp&format=pjpg&width=317)

