Es war das lang erwartete Duell der Sprinter zwischen Mark Cavendish und Andre Greipel. Und es hatte einen klaren Sieger: In einem packenden Finale in Chateauroux wies der Brite seinen ehemaligen Teamkollegen in die Schranken.
Cavendish war wie schon zwei Tage zuvor im Massensprint nicht zu schlagen. Zwischen ihn und Greipel schob sich noch Alessandro Petacchi."Es ist super, hier zu gewinnen, wo ich 2008 zum ersten Mal gesiegt habe. Das war die Etappe, die ich unbedingt haben wollte", sagte Cavendish. Auch diesmal war der ManXpress von seinen Anfahrern inklusive Tony Martin perfekt auf die letzten Meter gezogen worden.
Greipel: "Muss etwas riskieren"
Greipel zeigte sich nach dem Rennen einigermaßen zufrieden: "Ich war super positioniert und wollte früh raus, um Cav zu überraschen. Das hat fast geklappt. Wenn man etwas gewinnen will, muss man auch etwas riskieren."
Im Kampf um das Grüne Trikot liegt der Omega-Profi nunmehr mit 78 Punkten auf Rang sieben - 89 Zähler hinter dem Führenden Jose Joaquin Rojas vom Team Movistar.
Wiggins muss aufgeben
Überschattet wurde das bisher flachste Teilstück der Tour von einem neuerlichen, folgenreichen Massensturz etwa 38 Kilometer vor dem Ziel.
Der britische Kapitän des Teams Sky, Bradley Wiggins, musste daraufhin seine Hoffnungen auf eine Spitzenplatzierung in Paris begraben. Der Teamkollege des Bonners Christian Knees erlitt einen Schlüsselbeinbruch und konnte nicht weiterfahren.
Gesamtwertung: Tony Martin rückt auf Platz fünf vor
RadioShack erneut im Pech
Ebenfalls betroffen waren Andreas Klödens Teamkollegen Chris Horner und Levi Leipheimer. Zweitgenannter hatte später noch einen Reifenschaden und verlor wiederum viel Zeit.
Ein dickes Fragezeichen steht hinter Horner. Der Sieger der Kalifornien-Rundfahrt beendete die Etappe zwar, kam in Chateauroux aber als Letzter mit 12:41 Minuten Rückstand an.
"Er war nach dem Sturz benommen, wir müssen abwarten, was die Untersuchung ergibt", erklärte RadioShack-Teamchef Alain Gallopin mit dem Hinweis darauf, dass Horner in ein Krankenhaus gefahren werden musste.
Klöden nun RadioShack-Kapitän
Damit dürfte Klöden, der als einziger Fahrer vom Team RadioShack noch sturzfrei ist, nun endgültig in die Kapitänsrolle schlüpfen. Der 36-Jährige liegt im Klassement weiterhin aussichtsreich auf Rang fünf, zehn Sekunden hinter Thor Hushovd.
Der Weltmeister verteidigte das Gelbe Trikot mittlerweile zum fünften Mal vor dem Australier Cadel Evans vom Team BMC.
Die Trikotträger nach der heutigen Etappe:
Gesamtwertung: Thor Hushovd (GRM)
Sprinter: Jose Joaquin Rojas (MOV)
Bergtrikot: Johnny Hoogerland (VCD)
Bester Jungprofi: Robert Gesink (RAB)