Der 25-Jährige, der im Sommer bei der WM in Kasan als erster Deutscher über 200 m Brust Gold gewonnen hatte, unterbot in 4:01,87 Minuten die fünf Jahre alte Bestmarke von Yannick Lebherz um über drei Sekunden. Mit dieser Zeit hätte Koch bei der Kurzbahn-WM vor einem Jahr Bronze nur um fünf Hundertstelsekunden verpasst.
"Das war einfach witzig", sagte der Darmstädter, der ebenso wie Johannes Hintze (Potsdam) und Kevin Wedel (Mainz) die Norm für die Kurzbahn-EM in Israel (2. bis 6. Dezember) unterbot. "Ich habe eine Woche Lagen trainiert", berichtete Koch, "ich habe gute Grundlagen." Umsteigen will der Brustspezialist aber vorerst nicht: "Vielleicht nach Olympia - aus Spaß. Es scheint ja relativ einfach zu sein."
Bundestrainer Henning Lambertz war einmal mehr von seinem Vorzeigeschwimmer beeindruckt: "Das war ein irres Ding." Koch startet in Wuppertal nicht nur auf allen Bruststrecken (50, 100 und 200 m), sondern nach den 400 auch über 200 m Lagen.
Start in Israel trotz Terrorgefahr
Trotz der erhöhten Terrorgefahr will der Weltmeister in Israel starten: "Ich will so viele hochkarätige Wettkämpfe wie möglich machen." Bedenken hat der Darmstädter nicht: "Die Sicherheitsvorkehrungen werden gut sein. Ich glaube nicht, dass es dort größere Risiken gibt. Wie man in Paris gesehen hat, kann es in jedem Café passieren."
Auch Franziska Hentke, die als deutsche Meisterin über 400 m Lagen in 4:33,53 Minuten ebenfalls unter der Richtzeit blieb, plant eine EM-Teilnahme. "Auf jeden Fall", sagte die Magdeburgerin, "es ist schon traurig, was auf der Welt passiert, aber es kann überall passieren." Auch Juliane Reinhold (Leipzig) knackte als Zweite die EM-Norm - ebenso wie Alina Jungklaus (Würzburg) als Siegerin über 800 m Freistil (8:24,41).
Der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) hat seinen Athleten den Start bei der EM in Netanya wegen Sicherheitsbedenken freigestellt. Bei einer Umfrage unter den Schwimmern hatte die Mehrheit erklärt, lieber nicht nach Israel reisen zu wollen. "Von 25 Olympioniken haben 13 gesagt, dass sie nicht fahren wollen", berichtete Lambertz.
Nachdem die WADA die israelische Anti-Doping-Agentur für nicht regelkonform erklärt hat, ist derzeit ungewiss, ob die EM überhaupt wie geplant ausgetragen werden kann. "Wir müssen aktuell gucken, ob sie überhaupt stattfindet", sagte Lambertz.