5:0 - Fed-Cup-Team zurück in der Weltgruppe

SID
Einiges zu feiern: Das deutsche Fed-Cup-Team schafft mit einem 5:0-Kantersieg den Wiederaufstieg
© Getty

Angeführt von Andrea Petkovic hat die deutsche Fed-Cup-Mannschaft gegen die USA in Stuttgart den Wiederaufstieg in die Weltgruppe der besten acht Teams im Eiltempo geschafft.

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Andrea Petkovic machte einen Luftsprung, tanzte mit ihren Teamkolleginnen Ringelreihen - und träumte bereits vom Titelgewinn: Angeführt von der nervenstarken Hoffnungsträgerin hat die deutsche Fed-Cup-Mannschaft gegen die USA in Stuttgart den Wiederaufstieg in die Weltgruppe der besten acht Teams im Eiltempo geschafft.

"Wir haben bewiesen, dass wir da hineingehören und auch vorne mitspielen können", sagte Petkovic nach dem deutlichen 5:0-Erfolg. Die Weltranglisten-19. holte durch ein 6:2, 6:3 im Spitzenduell gegen Melanie Oudin den entscheidenden dritten Punkt und machte den Sieg gegen den ersatzgeschwächten Rekordgewinner durch ihren zweiten Einzelerfolg vorzeitig perfekt.

Großer Druck vor Heimspiel

Nach dem Rummel der vergangenen Tage hielt Petkovic dem enormen Druck beim Heimspiel stand. "Es war keine Selbstverständlichkeit, nach dem Hype aus dem Nichts so konstant zu spielen. Ich bin froh und erleichtert", sagte Petko.

Die Auswirkungen ihrer jüngsten Erfolge bekam die Darmstädterin dennoch hautnah zu spüren. Der SPD-Parteivorsitzende Sigmar Gabriel jubelte Seite an Seite mit der Australian-Open-Viertelfinalistin, die von den Zuschauern gefeiert wurde.

Das Allerhöchste der Gefühle

Und Andrea Petkovic, deren Vater Zoran extra seinen Serbien-Urlaub verschoben hatte, nahm bereits den großen Coup ins Visier. "Der Titel wäre ein Traum, das Allerhöchste der Gefühle. Wir haben eine junge Mannschaft, die noch viel Potenzial in sich trägt. Ich bin halt eine totale Teamspielerin", sagte die 23-Jährige und setzte einen etwaigen Triumph im Fed Cup sogar mit dem Gewinn eines Grand-Slam-Turniers gleich.

Die deutsche Topspielerin hatte bereits am ersten Tag die Weichen für den vierten Aufstieg binnen sechs Jahren gestellt. Im Auftaktduell mit Christina McHale (6:3, 6:4) behielt Petkovic in den entscheidenden Situationen kühlen Kopf und lieferte der Nummer zwei Julia Görges die optimale Vorlage. Die 22-Jährige aus Bad Oldesloe sorgte mit ihrem Sieg gegen Oudin (6:2, 7:6) für eine beruhigende 2:0-Führung nach dem ersten Tag.

Lisicki als starker Görges-Ersatz

Nahtlos knüpfte Sabine Lisicki als Görges-Ersatz am Sonntag an die Leistungen an und besiegte McHale 6:3, 6:4. Den Kantersieg machte dann das Doppel Görges und Anna-Lena Grönefeld mit dem 3:6, 6:3, 6:1 gegen Vania King/Liezel Huber perfekt. Die USA waren in der Geschichte des Fed Cups noch nie abgestiegen.

2012 sollte die Mannschaft von Teamchefin Barbara Rittner gute Chancen haben, im Konzert der Großen um die Trophäe mitzuspielen. Steffi Graf & Co. hatten den Titel 1987 und 1992 gewonnen. "Wir haben sehr viel Qualität in der Mannschaft. Die stacheln sich alle gegenseitig an", sagte Rittner, die aufgrund des Trubels um Petkovic schon eine Final-Stimmung erlebte: "Solange ich Teamchefin bin, hat es im Vorfeld noch nie so einen Presserummel wie diesmal gegeben. Deshalb hat es sich angefühlt wie ein Halbfinale oder Endspiel."

Für die frühere Profispielerin war der Aufstieg nach drei Abstiegen seit 2005 auch ein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk - am Ostermontag wird Rittner 38 Jahre alt.

Petkovic, die Gejagte

Petkovic zog aus ihren zwei Einzelsiegen auf dem Hallen-Sandplatz nicht nur Selbstvertrauen für das am Montag startende WTA-Turnier an gleicher Stelle. "Wenn man dem Druck im Fed Cup standhält, dann ist man auch gewappnet für die Endphase eines Grand-Slam-Turniers", meinte die Hessin.

Sie selbst fühlt sich nach ihrem Aufstieg in der Weltrangliste mittlerweile sogar als Gejagte. "Das ist eine neue Situation für mich. Ich habe schon in Miami gemerkt, dass die jungen Spielerinnen ihr bestes Tennis gegen mich spielen", sagte Petko.

Die WTA-Weltrangliste