"Das Ganze ist bodenlos und schadet dem deutschen Tennis unermesslich", sagte Schmidbauer dem "SID" am Donnerstag und nahm damit unter anderem Bezug auf das in Melbourne geplatzte Gespräch zwischen Arriens, Philipp Kohlschreiber und DTB-Vizepräsident Dirk Hordorff, zu dem Arriens nicht erschienen war.
Es habe in der Angelegenheit einen ganz klaren Präsidiumsbeschluss gegeben: "Entweder Dirk Hordorff in Melbourne oder ich in München sollten das Gespräch mit Arriens und Philipp Kohlschreiber führen. Noch einmal: Das war ein Beschluss des DTB-Präsidiums völlig unabhängig von den speziellen Wünschen der Herren Arriens und Kohlschreiber."
"Haben andere Probleme"
Den vom "tennis-MAGAZIN" vermeldeten Antrag des württembergischen Tennis-Verbandes WTB auf Abwahl des für den Leistungssport zuständigen Hordorff kommentierte Schmidbauer ebenfalls in aller Deutlichkeit. "Man sollte Württemberg dringend auffordern, diesen Antrag zurückzuziehen", sagte er: "Wir haben im DTB doch weiß Gott andere Probleme als diese ganzen persönlichen Befindlichkeiten."
Es gelte vor allem, den Etat für das kommende Jahr abzusichern und sich um die Anwerbung neuer Mitglieder zu kümmern: "Das ist von eminenter Bedeutung für das deutsche Tennis und nicht, ob einem die Nase des anderen passt oder nicht."
Auch Ullrich Lange übt Kritik
Zudem, so Schmidbauer weiter, sei das aktuelle Präsidium um Präsident Ulrich Klaus "erst vor drei Monaten gewählt und für gut befunden worden. Nun fordere ich dringend, diese Leute auch in Ruhe arbeiten zu lassen."
Württembergs Verbandspräsident Ulrich Lange hatte den Antrag auf Abwahl Hordorffs mit der Begründung gestellt, man halte es für untragbar, wie die Entlassung von Arriens gehandhabt worden sei. Allerdings hatte eben jener Lange vor Jahresfrist im Gespräch mit der "Stuttgarter Zeitung" vehement den Rausschmiss von Arriens gefordert und diesem unter anderem eine "inakzeptable Führungsschwäche" bescheinigt.
DTB-Vizepräsident Hordorff nahm die Aufregung um seine Person mit großer Gelassenheit zur Kenntnis. "Es ist bedauerlich, dass der DTB und der württembergische Verband durch Herrn Lange immer wieder in die negativen Schlagzeilen geraten", sagte er dem "SID": "Die Tennisspieler in Württemberg hätten es verdient, besser repräsentiert zu werden."
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