Beckers Schützling Novak Djokovic ist die unangefochtene Nummer eins der Tenniswelt und hatte am Sonntag zum dritten Mal Wimbledon gewonnen.
Offenbar kann sich der 47-jährige Becker auch vorstellen, seinen Ende des Jahres auslaufenden Vertrag mit dem neunmaligen Grand-Slam-Champion Djokovic (28/Serbien) zu verlängern.
"Es macht Novak und mir sehr viel Spaß. Wir lernen dazu, haben einen großen Schritt gemacht im Vergleich zum letzten Jahr. Das ist im Moment das Wichtigste", meinte Becker, der selbst dreimal an der Church Road triumphiert hatte.
Becker machte im Interview mit deutschen Medien keinen Hehl daraus, dass ihn die Zweifel an seinen Coaching-Fähigkeiten getroffen hatten. Er sei "schlicht überrascht" gewesen, dass man seine Tenniskenntnisse in Frage stellte. "Aber das ist immer so in meinem Leben gewesen", sagte Becker: "Ich werde gerne skeptisch betrachtet und in Frage gestellt."
"Das ist fast filmreif"
Genugtuung verspürt er nach den großen Erfolgen von Djokovic dennoch nicht. Becker: "Kritik stachelt meinen Ehrgeiz an, ist eher Motivation für mich, macht mich besser." Er selbst sieht sich als "Teamplayer".
Der Triumph von Djokovic auf dem heiligsten aller Tenniscourts am Sonntag gegen den Schweizer Major-Rekordgewinner Roger Federer (7:6, 6:7, 6:4, 6:3) war für Becker ein ganz besonderer.
"Dass Novak diesen Sieg 30 Jahre nach meinem ersten Titel holt, ist fast filmreif. Was da passiert, ist wie ein Traum. Es wirkt alles auf mich wie Schicksal: Wimbledon hat wohl immer etwas Besonderes mit mir vor", meinte Becker. Er müsse sich manchmal selbst wundern, "wie das jetzt alles so läuft".
Boris Becker im Steckbrief