Unter anderem sprachen die beiden deutschen Tennishelden, die für den ersten Roland-Garros-Triumph eines deutschen Doppels seit 1937 gesorgt hatten, über das für sie astronomische Preisgeld, die gerechte Aufteilung sowie den Verwendungszweck.
Außerdem diskutierten Krawitz und Mies über die Bedeutung des Erfolges und darüber, was sie ihrem Doppelpartner voraus haben. Die besten Auszüge aus der Pressekonferenz im Wortlaut:
Reporter: Jetzt habt Ihr vorher nicht über Geld sprechen wollen - aber 580.000 Euro Preisgeld...Wie klingt das? Was macht Ihr damit?
Andreas Mies (ungläubig): Echt so viel?
Kevin Krawietz (grinst): Na krass.
Reporter: Aber Ihr müsst teilen. Siebzig-dreißig, ne?
Mies (guckt rüber): Wir sind reich, wir sind reich!
Krawietz (guckt zurück): Wir teilen siebzig-fünfzig. Wer hat das noch mal gesagt?
Mies: Komm, wir machen fifty-fifty. Das ist schon fair. (guckt aufs Mikro) Ist das eigentlich an? (Ist es. Schon die ganze Zeit)
Krawietz: Preisgeld? "Ein wenig Plus gemacht, denke ich"
Krawietz: Was kaufste Dir, Andi, was kaufste?
Mies: Ich spar' erst mal ein bisschen. (Schnitt) Wir haben die letzten Jahre viel draufgezahlt bei den Futures und Challengers nach meiner Knie-OP. Ich hab' ja nur mit Doppel weitergemacht, weil es körperlich zu schwierig war. Ich hab' ein, zwei Jahre fast nur draufgezahlt, weil man für einen Future-Sieg 200 Euro bekommt und für einen Challenger-Sieg 1100. Da könnt Ihr Euch ausrechnen, was da mit Hotel, Flug und Verpflegung übrigbleibt. Es war immer mein Traum, mal auf dieses Level zu kommen, dass wir um solche Titel spielen.
Krawietz: Hier haste aber jetzt nicht draufgezahlt, oder?
Mies: Hier? Hier habe ich jetzt ein wenig Plus gemacht, denke ich.
Krawietz: Das kommt natürlich aufs Airbnb an. Vielleicht war's ja eine Villa.
Mies: Ich habe extra ein günstiges Airbnb rausgesucht und jetzt zahlt sich das alles aus und man bekommt mal was wieder. Das ist ein schöner Bonus. (weist auf den Pokal zwischen beiden) Aber, das könnt Ihr mir wirklich glauben, mir ist der Titel wichtiger als Geld oder was auch immer. Und solche Momente zu erleben, wie wir gerade eben auf den Boden gefallen sind und uns in den Armen lagen. Wir hatten beide Tränen in den Augen. Wir schauen beide in die Box, alle haben Tränen in den Augen, meine Eltern sind am Weinen... Das sind die Momente, für die wir spielen, nicht fürs Geld. Es ist natürlich ein schöner Bonus, man hat finanziell mal Ruhe und kann schön planen. Man kann jetzt alles etwas lockerer und entspannter angehen, aber wie gesagt: Wir genießen den Sieg.
[...]
Krawietz über Mies: "Du siehst gut aus, ich habe Humor"
Mies: Andi, was kannst du, was andere nicht können?
Krawietz (überlegt lange): Fränkisch. Du siehst gut aus, ich habe vielleicht Humor. Und wir haben die selben Klamotten.
Mies (unterbricht ihn): Ich sehe nur gut aus, du spielst auch noch gut.
Krawietz: Ich glaube wir ergänzen uns sehr gut. Er räumt vorne die Sachen ab. Da kannste eine Kanonenkugel drauf schießen, dann räumt er die weg, das ist ihm völlig wurscht.