Rafael Nadal persönlich überbrachte die bittere Diagnose "niedergeschlagen" und "traurig": Der Grand-Slam-Rekordchampion geht mit einer schweren Hypothek in die für ihn so bedeutsame Sandplatzsaison. Der 35 Jahre alte Spanier hat eine Stressfraktur einer Rippe erlitten und fällt vier bis sechs Wochen aus. Die Vorbereitung des Rekordsiegers auf die French Open ab 22. Mai ist damit erheblich gestört.
Für Nadal war der Befund ein Schock. "Das sind keine guten Nachrichten, und ich habe sie auch nicht erwartet", schrieb der Weltranglistendritte bei Twitter: "Ich bin niedergeschlagen und traurig, denn ich hatte einen so guten Start in die Saison." Er habe nach den starken Ergebnissen des Frühjahrs mit dem Triumph bei den Australian Open voller Optimismus gesteckt. Nun werde er seinen berühmten Kampfgeist vor dem "sehr wichtigen Teil des Jahres" aufbringen, "Geduld haben und nach meiner Genesung hart arbeiten".
Nach dem Finale in Indian Wells hatte Nadal schon deutlich gespürt, dass etwas nicht stimmt. Beim 3:6, 6:7 (5:7) gegen Taylor Fritz, seiner ersten Niederlage der Saison nach 20 Siegen, hatte er kaum dagegenhalten können. Anschließend klagte Nadal über Atemprobleme und Unwohlsein. "Ich leide wirklich etwas und muss versuchen, das Problem so schnell wie möglich zu lösen", sagte er.
Doch so richtig schnell wird es nun nicht gehen für den 13-maligen French-Open-Sieger. Die Verletzung ist tückisch und betrifft einen Bereich, der bei fast jeder Bewegung beansprucht wird. Für Nadal ist die Diagnose damit ein echter Rückschritt bei seinem Vorhaben, die Sandplatzkrone in Paris zurückzuerobern - von Titelverteidiger Novak Djokovic.
Rafael Nadal: Wettlauf gegen die Zeit
Der Serbe kehrt mit dem Start der Sandplatzturniere voller Tatendrang zurück auf die große Bühne, die er aufgrund seines Status als Ungeimpfter in Melbourne und bei den Masters in Indian Wells und Miami nicht betreten durfte.
Nadal nutzte die große Gelegenheit und setzte sich mit seinem insgesamt 21. Major-Titel von Roger Federer (Schweiz) und eben Djokovic (beide 20 Titel) ab, der umso entschlossener bei den French Open seine Chance ergreifen will. Für Nadal wird es dagegen ein Kampf gegen die Zeit, um rechtzeitig in Topform zu kommen.