Djokovic (36), der sein Gruppenspiel gegen Sinner in drei Sätzen verloren hatte und anschließend nur durch Schützenhilfe des Italieners das Halbfinale erreichte, zeigte gegen den 16 Jahre jüngeren jüngeren Alcaraz eine konzentrierte Vorstellung. Ein Break zum 5:3 im ersten Satz brachte den Routinier auf die Siegerstraße, im zweiten Durchgang durchbrach er schon beim Stand von 1:1 den Aufschlag des Iberers. Als Alcaraz zwei Breakchancen zum 3:3 vergab, war der Widerstand gebrochen.
Djokovic und Alcaraz verbindet eine zunehmend wachsende Rivalität: Der Spanier hat mit seinen erst 20 Jahren bereits zwei Grand-Slam-Titel gewonnen, darunter im Sommer den Klassiker in Wimbledon durch einen Fünf-Satz-Sieg gegen Djokovic. Die Nummer eins der Welt wiederum hatte Alcaraz auf dem Weg zu seinem Triumph in Paris geschlagen.
Ebenfalls im Finale am Sonntag steht durchaus überraschend Sinner. Der Liebling der Fans zog durch den Sieg gegen Medwedew als erster Italiener in das Finale des Turniers ein.
Der Weltranglistenvierte Sinner, der in der Gruppenphase neben Djokovic auch Stefanos Tsitsipas und Holger Rune besiegt hatte, ließ sich beflügelt von den Zuschauern auch vom unglücklichen Verlust des zweiten Satzes nicht aus der Ruhe bringen. Nach 2:29 Stunden verwandelte der 22-Jährige seinen ersten Matchball.
"Ich habe mich schon in der Woche vor dem Turnier auf diesem Platz sehr gut gefühlt. Er ist sehr schnell, und natürlich gibt mir auch das Publikum viel Energie. Es macht mir Spaß, vor den eigenen Fans hier in Italien zu spielen", sagte Sinner: "Es ist ein Privileg, diesen Druck zu haben."
Sinner hat schon jetzt Geschichte geschrieben: Der Südtiroler feierte als erster Spieler Italiens in der Ära des Profitennis seit 1968 in einer Saison 61 Siege. Und er hat weiterhin die Chance auf den Rekordgewinn von mehr als 4,8 Millionen US-Dollar, sollte er in Turin zum Titel stürmen.