Korpatsch, als Nummer 73 der Welt zweitbeste deutsche Einzelspielerin hinter Tatjana Maria (57.) und Ende Oktober trotz Fußverletzung Gewinnerin des WTA-Turniers in Cluj-Napoca/Rumänien, hätte wegen der folgenden Zwangspause letztlich nicht in Sevilla spielen können. Das Aufgebot war bereits Anfang Oktober von Kapitän Rainer Schüttler nominiert worden, der stets auf die gute Chemie im Team verweist.
Korpatsch gab sich nun vor allem "verärgert", weil Bundestrainerin Barbara Rittner "einfach behauptet" habe, "dass ich 2022 eine Nachnominierung abgelehnt hätte. Ich komme da ganz schön schlecht rüber. Das stimmt so nicht. Ich wurde nicht vorab nominiert, wurde ja eigentlich noch nie nominiert."
Im Vorfeld des betreffenden Auswärtsspiels in Kroatien habe Schüttler bei der Hamburgerin wegen einer Nachnominierung vorgefühlt. "Ich sagte ihm, dass ich seit Jahren darauf warten würde und es mein großer Traum sei für Deutschland zu spielen", berichtet Korpatsch, die aber wegen chronischer Lungenprobleme damals "schweren Herzens" ablehnen musste.
Das würde der DTB jetzt gegen sie verwenden. "Nun wird der Eindruck erweckt, dass ich das Team im Stich gelassen hätte. Bis heute wird mir das vorgehalten und als Grund für eine erneute Nichtnominierung genommen. Das ist eine billige Ausrede vom DTB", sagte Korpatsch: "Rainer Schüttler sagte mir noch, dass ich nicht für die Finals nominiert werde, weil das Team in der Zusammenstellung auch schon in Kroatien 2022 und in Stuttgart 2023 zusammengespielt hat und die Spielerinnen sich die Nominierung erarbeitet haben."
Dies als ausschließliches Argument könne sie nicht nachvollziehen: "Warum wurde ich vor 2022 nicht einmal berücksichtigt? Dazu äußert sich niemand vom DTB."