United Cup: Alexander Zverev führt deutsches Team zum Titel

SID
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© getty

Vor allem dank Alexander Zverev ist dem deutschen Tennis-Team in Sydney ein kaum erwarteter Triumph gelungen.

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Laura Siegemund fiel dem nimmermüden Kämpfer Alexander Zverev schreiend um den Hals - und auch Angelique Kerber tanzte strahlend mit im Siegerkreis: Das deutsche Tennis-Team hat in Sydney einen echten Überraschungscoup gelandet.

Mit einem beherzt erkämpften 2:1-Finalsieg beim United Cup gegen die favorisierten Polen setzten Zverev und Co. ein erstes, echtes Ausrufezeichen in der neuen Saison und stemmten um 1.08 Uhr Ortszeit die Trophäe im Konfettiregen in die Höhe.

"Es hat richtig großen Spaß gemacht, Teil dieses Teams zu sein und ich könnte nicht glücklicher sein, diesen Pokal mit euch zu teilen", sagte Zverev. Kerber freute sich über ein "perfektes Comeback", wie sie in ihrer Siegesrede sagte. Mit Blick zu Zverev fügte die dreimalige Grand-Slam-Siegerin an: "Du bist für mich der Held der Woche."

Olympiasieger Zverev erkämpfte in einer weiteren Nachtschicht und mit einem drei Stunden langen Einzel in den Knochen im entscheidenden Mixed-Doppel an der Seite von Laura Siegemund einen 6:4, 5:7, 10:4-Erfolg gegen das Topduo Iga Swiatek/Hubert Hurkacz.

Die Chance auf den Titel hatte der einstige Weltranglistenzweite zuvor beherzt beim 6:7 (3:7), 7:6 (8:6), 6:4-Sieg gegen Hurkacz gewahrt und für den 1:1-Ausgleich gesorgt. Dabei wehrte Zverev auch zwei Championship-Punkte für Polen ab.

Angelique Kerber verliert erstes Match

Die 35 Jahre alte Kielerin Kerber, die bei dem Teamevent vor den Australian Open (ab 14. Januar) ihre Rückkehr auf die große Tennisbühne feierte, hatte beim 3:6, 0:6 gegen Iga Swiatek einen 0:1-Rückstand nicht verhindern können.

Dennoch gelang noch ein seltener deutscher Erfolg in einem der Teamwettbewerbe im Tennis. Die wichtigsten der Kategorie - den Davis Cup und den Billie Jean King Cup - konnten Mannschaften aus der Bundesrepublik zuletzt 1993 bzw. 1992 gewinnen.

Der Zeitplan rund ums Finale war enorm herausfordernd für Zverev, Kerber und Co. "Es ist hier fast anstrengender als bei einem Grand Slam. Wir haben keine freien Tage, aber wir stehen jetzt im Finale und da gibt es keine Entschuldigungen", sagte Zverev bei Tennis TV. Erst in der australischen Nacht zum Sonntag um 2.20 Uhr hatten der 26-Jährige und Siegemund den Endspieleinzug mit einem 2:1 gegen Australien klargemacht, Stunden später lagen sie im Bett und träumten vom Titel.

Der Start am Sonntag misslang und wie so oft im Turnier war Zverev gefordert. Dem Topspieler, der gegen den Australier Alex de Minaur seine bis dato einzige Einzelniederlage in dem Wettbewerb kassiert hatte, war im engen Duell mit Hurkacz dann die kurze Nacht zunächst ein wenig anzumerken. In den entscheidenden Situationen im ersten Satz schien ihm die Frische zu fehlen, doch Zverev kämpfte sich in einem Thriller beherzt zurück.

"Ich weiß nicht, wie ich das Match noch gewonnen habe. Aber es ist noch nicht vorbei", sagte Zverev. Er schlich ausgelaugt aus der Ken Rosewall Arena - um wenig später wieder aufzutauchen und mit Siegemund den entscheidenden Punkt zum Coup einzusammeln.