Acapulco bleibt für Alexander Zverev ein Turnier der Extreme. Gefeierter Turniersieger, getadelter Rüpel - wenn die deutsche Nummer eins an der mexikanischen Pazifikküste aufschlägt, ist immer etwas los. Diesmal kassierte der 26 Jahre alte Olympiasieger einen empfindlichen Dämpfer und schied schon beim ersten Auftritt aus.
Der topgesetzte Hamburger, der zuvor in Melbourne und Los Cabos jeweils das Halbfinale erreicht und insgesamt eine überzeugende Frühform nachgewiesen hatte, verlor zum Auftakt das deutsche Duell mit Daniel Altmaier mit 3:6, 6:3, 3:6. Altmaier nutzte nach 2:25 Stunden seinen ersten Matchball und feierte gemessen an der Weltrangliste seinen größten Sieg. "Dieser Sieg bedeutet mir sehr viel", sagte der Kempener, der nun auf den Serben Miomir Kecmanovic trifft.
Zverev verabschiedete sich mit einem enttäuschten Winken ins Publikum, das schon viele unterschiedliche Gesichter des Topspielers gesehen hat. 2021 feierte er mit Sombrero nach einem Finalsieg gegen Stefanos Tsitsipas den Turniersieg. Ein Jahr später folgten denkwürdige Tage.
Erst gewann er ein Duell zur Rekordzeit um 4.55 Uhr Ortszeit gegen den US-Amerikaner Jenson Brooksby, später verlor er dann nach einer Doppel-Niederlage völlig die Nerven und drosch mit seinem Schläger auf den Schiedsrichterstuhl ein. Er wurde für das Einzel disqualifiziert und entschuldigte sich anschließend mehrfach. Sein Verhalten sei "falsch und inakzeptabel" gewesen.
Während es für Altmaier und auch für Dominik Koepfer (Furtwangen) in Mexiko weitergeht, richtet sich Zverevs Blick nun auf Indian Wells. Bei dem Masters im "Tennis Paradise" ab 6. März will Zverev wieder sportliche Schritte nach vorne machen.