Der chinesische Olympiasieger Ma Long hat bei der Tischtennis-WM in Düsseldorf seinen Einzel-Titel erfolgreich verteidigt. Der Weltranglistenerste Viertelfinal-Bezwinger von Rekordeuropameister Timo Boll gewann das Finale vor 8000 Zuschauern gegen seinen an Nummer zwei gesetzten Nationalmannschaftskollegen Fan Zhendong 4:3.
"Dieses Spiel werde ich mein ganzes Leben nicht mehr vergessen", sagte der "Dominator" nach dem dramatischen Entscheidungssatz. 7:9 lag Ma schon zurück, ehe die Nummer eins der Welt noch einmal Klasse bewies und seinen zweiten Matchball zum 12:10 verwandelte: "So gut werde ich wohl niemals wieder spielen können", meinte Ma.
Auf dem Weg zu seinem zweiten WM-Triumph hatte Ma am Tag nach seinem 4:2-Viertelfinalerfolg über Boll das chinesische Halbfinalduell mit dem Weltranglistendritten Xu Xin mit 4:0 für sich entschieden. Fan war 24 Stunden nach seinem Titelgewinn im Doppel mit Xu durch ein 4:0 gegen den Südkoreaner Lee Sangsu erstmals in ein WM-Einzelfinale eingezogen.
Boll hatte als einziger Europäer in der Runde der besten Acht gestanden. Der Weltranglistenfünfte Dimitrij Ovtcharov (Hameln/Orenburg) war schon im Achtelfinale ausgeschieden.
Mas erneuter Titelgewinn bedeutete für China das siebte WM-Gold im Herren-Einzel nacheinander. Bei den nunmehr elf WM-Turnieren in den vergangenen 20 Jahren ging der Titel neunmal an das Reich der Mitte. Als bislang letzter Europäer eroberte der Österreicher Werner Schlager 2003 den WM-Thron.