"Meine oberste Priorität war ein Anstoß zum Wandel, damit zukünftige Generationen sicherer sind", so Raisman: "Aber es wurde mir schmerzlich klar, dass diese Organisationen kein Interesse daran haben, mit diesem Problem angemessen umzugehen."
Der langjährige US-Teamarzt Larry Nassar, der über knapp drei Jahrzehnte mindestens 265 Mädchen und Frauen sexuell missbraucht haben soll, hatte vor einem Monat im abschließenden Prozess im Zuge des Skandals eine dritte lange Haftstrafe erhalten. Der 54-Jährige wird das Gefängnis nie mehr verlassen.
Raisman hatte im Januar die Einleitung einer unabhängigen Untersuchung im Fall gefordert. Seitdem sei aber zu wenig passiert. "Ich warte nicht länger darauf, dass diese Institutionen das Richtige tun. Ich hoffe, dass sie durch die Klagen zur Verantwortung gezogen werden", teilte Raisman nun mit. Das USOC habe bis in seine Spitze von Nassars Vergehen gewusst.
Der Vorstand des US-Turnverbandes und auch der für die Kunstturnerinnen zuständige Teamchef Valeri Liukin waren zuletzt zurückgetreten.