Giani: "Jungs verstehen mich jetzt"

SID
Andrea Giani sieht beim DVB-Team endlich seine eigene Spielphilosophie
© getty

Der Sieg gegen sein Heimatland ging Andrea Giani runter wie Öl, doch wichtiger war ihm etwas anderes. "Die Mannschaft spielt jetzt Volleyball, meinen Volleyball. Die Jungs verstehen mich jetzt", sagte der Bundestrainer nach dem spektakulären 3:2-Erfolg gegen Italien und dem perfekten Start in die EM in Polen. Der Sieg gibt Giani die Gewissheit, mit seiner neu formierten Mannschaft auf dem richtig Weg zu sein. Vor allem deshalb war er "sehr zufrieden".

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Der Coup gegen den Mitfavoriten in Stettin kam durchaus überraschend, denn nach enttäuschenden Ergebnissen in der WM-Qualifikation und in der World League stand über dem Leistungsvermögen der Mannschaft ein großes Fragezeichen. Entsprechend erleichtert waren auch die Spieler.

"So kann man in ein Turnier starten. Es ist schön zu merken, dass wir in der Spur sind", sagte Mittelblocker Michael Andrei. Wie sehr ihn und seine Teamkollegen die schwierigen letzten Wochen gewurmt haben, fasste er in einem sehr klaren Satz zusammen: "Wir hatten keinen Bock mehr auf die Scheiße."

Ein Schlüssel zum Sieg war auch Rückkehrer Georg Grozer. Der Star der Mannschaft, der in der EM-Vorbereitung nach einer Auszeit sein Comeback gab, spielte stark und riss das Team immer wieder mit. "Georg gibt uns sehr viel Energie und Kraft. Gut, dass er wieder dabei ist", sagte Zuspieler Lukas Kampa.

"Hammer-Schorsch" bringt die Wende

Diagonalangreifer Grozer, wegen seiner extrem harten Schläge "Hammer-Schorsch" genannt, hatte jede Menge Spaß. "Das war ein super Spiel, wir haben viel gelernt. Wir haben gewonnen, weil wir daran geglaubt haben und Feuer hatten", sagte Grozer. Kampa betonte aber auch, dass alle Spieler im Vergleich zu den überwiegend verkorksten Pflichtspielen zuvor "einen Schritt nach vorne gemacht" hätten.

Das sah auch Giani mit Genugtuung und Erleichterung. Der ehemalige Weltklassespieler sprach von einer "schwierigen Saison". Wichtig war für ihn die Vorbereitung, in der seine Schützlinge "gut zusammengearbeitet" hätten: "Ich bin sehr zufrieden, wie sich das entwickelt hat."

Nach dem Sieg gegen den Favoriten ist nun das erste Teilziel, der Gruppensieg, in greifbare Nähe gerückt. Er würde der deutschen Mannschaft die direkte Qualifikation für das Viertelfinale und die Teilnahme an den Play-offs ersparen. Tschechien am Sonntag und die Slowakei am Montag sind die weiteren Gruppengegner. "Wir sind hier, um noch lange zu bleiben", sagte Kampa: "Das Wichtigste ist aber erst mal das Spiel gegen Tschechien."

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