Die verurteilte Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein hat im ersten Interview nach der Bestätigung ihrer Dopingsperre durch den Internationalen Sportgerichtshof CAS erneut ihre Unschuld beteuert. "Dafür würde ich sogar eine eidesstattliche Erklärung abgeben. Ich habe nie gedopt. Und ich werde niemals dopen. Ich habe ein reines Gewissen", sagte Pechstein der "Bild am Sonntag".
Die Berlinerin zeigte sich enttäuscht von DOSB-Präsident Thomas Bach, der Pechstein aufgefordert hatte, zur umfassenden Aufklärung beizutragen und Hintermänner zu nennen. "Es gibt keine Hintermänner. Das klingt ja so, als wenn ich mich im kriminellen Milieu bewegen würde. Ich war sehr enttäuscht über diese Äußerung", sagte Pechstein.
Sperre aufgrund von Indizien
Der Eislauf-Weltverband ISU hatte Pechstein nur aufgrund von Indizien (mehrfach überhöhter Retikulozytenwert), jedoch ohne positiven Dopingbefund für zwei Jahre gesperrt. Die Sperre endet am 9. Februar 2011.
Nach dem Urteil sei ihr Ruf nun endgültig ruiniert. "Definitiv. Ich habe alles gemacht, um das wieder zu korrigieren. Aber die CAS-Richter haben endgültig alles kaputt gemacht", sagte Pechstein, die sich von dem Gang zum Schweizer Bundesgericht verspricht, "dass es die erste Instanz sein wird, die nicht von Lobby-Interessen beeinflusst ist".
Trotz der Sperre hat Deutschlands erfolgreichste Winter-Olympionikin ihre sportliche Zukunft noch nicht abgeschrieben.
"Es sieht nicht so aus, dass ich bei Olympia starte. Aber vielleicht ja im März 2011 bei der WM in Inzell. Ich habe mein Karriere-Ende noch nicht erklärt", sagte die 37-Jährige.