"Die Deutschen sind unglaublich. Da tauchen plötzlich neue Piloten auf, und die mischen gleich ganz vorne mit", sagte Vierer-Olympiasieger Steven Holcomb aus den USA.
Machata verwies im großen Schlitten mit zwei Laufbestzeiten seine Teamkollegen Karl Angerer (Königssee) und Maximilian Arndt (Oberhof) auf die Plätze. "Ich wollte den Sieg unbedingt. Unglaublich, dass es auf diese Weise geklappt hat. Danke an meine Crew", sagte der Potsdamer. Seit der Wiedervereinigung hatte es in der Königsdisziplin keinen Dreifach-Triumph mehr gegeben.
Angerer mit dritten Weltcupsieg
Zuvor hatte Angerer im Zweierbob seinen dritten Weltcupsieg vor Machata und dem zeitgleichen Patrice Servelle aus Monaco gefeiert. Servelle holte den ersten Podestplatz für Monaco in der Weltcup-Geschichte. Das war selbst dem damaligen Prinzen und heutigen Fürsten Albert nicht gelungen, der jahrelang selbst im Weltcup fuhr und sein Land von 1988 bis 2002 insgesamt fünfmal bei Olympischen Spielen repräsentierte.
Bei den Frauen gewann in Calgary Europameisterin Cathleen Martini (Oberbärenburg) vor Turin-Olympiasiegerin Sandra Kiriasis (Winterberg). "Im Zweier klappt es schon richtig gut, im Vierer komme ich mit dem neuen Bob bei jedem Lauf besser klar", sagte Angerer.
Drei Siege und sieben Podestplätze waren selbst BSD-Sportdirektor Thomas Schwab nicht ganz geheuer. "Ich tue mich selbst schwer, diesen Erfolg richtig einzuordnen", sagte der frühere Weltklasserodler: "Die Saison ist noch jung und die Konkurrenz noch nicht in Topform, aber der tolle Start zeigt, dass es sportlich und menschlich bei uns passt."
Rücktritt von Lange gut verkraftet
Den Rücktritt des viermaligen Olympiasiegers Andre Lange (Oberhof) hat die deutsche Mannschaft jedenfalls überraschend gut verkraftet. Die Piloten lieferten Klasseleistungen ab, zudem stimmt das Material. "Mit den Leistungen kann ich wieder mehr als zufrieden sein", sagte der neue Cheftrainer Christoph Langen.
Auch bei den Frauen läuft alles nach Wunsch. Während Kiriasis noch beim Weltcup-Auftakt auf der Olympiabahn in Whistler zum Sieg gefahren war, hatte nun Martini in dem 1475 m langen Eislabyrinth von Calgary die Nase vorn.
"Es hat alles gestimmt. Die Kiste läuft einfach. Ich habe den Speed vom Start schön in die Fahrt mitgenommen", sagte Martini. Stefanie Szczurek (Oberhof) rundete als Fünfte das starke Mannschaftsergebnis ab.