Rodel-Olympiasiegerin Tatjana Hüfner fährt in diesem Winter in ihrer eigenen Liga. Die 27-Jährige aus Oberwiesenthal gewann auch das vierte Saisonrennen des Viessmann Weltcups in Park City (Utah) mit zwei Laufbestzeiten und verabschiedete sich mit dem 25. Einzeltriumph ihrer Karriere und der Maximalausbeute von 400 Punkten als dominierende Weltcupführende in die Weihnachtspause.
Doch wie immer war die Perfektionistin nicht ganz zufrieden mit ihrer Vorstellung auf der Olympiabahn von 2002. "Ich hatte zwar keinen Quersteher dabei, habe aber wohl jeden Zentimeter der Bahn ausgenutzt. Ich bin dennoch glücklich, dass es am Ende zum Sieg gereicht hat, auch wenn es eng war", sagte Hüfner.
Teamkollegin Anke Wischnewski (Oberwiesenthal) hatte im Ziel 84 Hundertstelsekunden Rückstand auf die Seriensiegerin. Es war bereits der vierte Doppelsieg für das deutsche Team in dieser Saison. Dritte wurde die Kanadierin Alex Gough (0,271 Sekunden Rückstand) vor der Olympiadritten Natalie Geisenberger aus Miesbach (0,293).
Unbeschreibliche Siegesserie der deutschen Rodlerinnen
Bundestrainer Norbert Loch hatte nach den Trainingseindrücken befürchtet, dass die unglaubliche Siegesserie der seit nunmehr 102 Weltcuprennen ungeschlagenen deutschen Rodlerinnen in Park City reißt.
"Meine Athletinnen hatten sich im Training schwer getan. Aber im Wettkampf haben sie sich durchgekämpft. Das macht mich stolz", sagte der Vater von Olympiasieger Felix Loch.
Hüfner steuert derweil scheinbar unaufhaltsam ihrem vierten Weltcup-Gesamtsieg in Folge entgegen. "Das war eine perfekte erste Saisonhälfte. Aber es ist noch nichts gewonnen", sagte sie.
Wischnewski, die gemeinsam mit Geisenberger auf Platz zwei der Gesamtwertung bereits einen großen Rückstand aufweist, hat zumindest den Kampf um einen Tagessieg noch nicht aufgegeben: "Ich merke, dass ich immer näher an Tatjana rankomme. Wenn ich jetzt meine Startzeiten noch verbessern kann, reicht es vielleicht auch mal für den ersten Platz."