Weltklasse-Snowboarderin Amelie Kober dachte nach der Geburt ihres Sohnes Lorenz im vergangenen Herbst vorübergehend an einen Rücktritt vom Leistungssport. "Der Gedanke war tatsächlich da", sagte Kober vor ihren beiden Starts bei der WM im spanischen La Molina dem SID:
"Ich habe mich gefragt: Was mache ich, wenn es mit Lorenz logistisch nicht funktioniert? Ich hatte den Gedanken, mich nur meinem Kind zu widmen."
Kober wird Achte in Bad Gastein
Im Hinterkopf war bei der Olympia-Zweiten von 2006 jedoch stets, "dass ich versuchen werde weiterzufahren". Kober kehrte wenige Wochen nach der Geburt in den Weltcup-Zirkus zurück und hat sich als Achte in Bad Gastein auf den letzten Drücker für die Titelkämpfe qualifiziert.
Am Mittwoch und Freitag treten sie und ihre Teamkolleginnen Selina Jörg, Anke Karstens und Isabella Laböck dort im Parallel-Riesenslalom und -Slalom an.
Zwei Olympiaden auf dem Zettel
Kober wird im Weltcup und bei der WM von ihrer Mutter begleitet, die sich um den Sohn kümmert, wenn sie trainiert oder Rennen fährt. Bei der WM hofft die Vize-Weltmeisterin von 2007 auf ein Ergebnis unter den besten Acht, insgeheim spekuliert sie aber auf mehr. "Ich fahre nicht da hin, um nur den Flieger voll zu machen", sagte die 23-Jährige.
Kobers Karriereplanung umfasst sowohl Olympia 2014 in Sotschi als auch die Winterspiele 2018 - sofern sie in München stattfinden.