Am Ende musste Rodel-Olympiasieger Felix Loch die Überlegenheit des Italieners Armin Zöggeler neidlos anerkennen. "Er hat verdient gewonnen. Das war eine starke Leistung", sagte Loch, nachdem er seinen ersten Triumph im Gesamt-Weltcup mit dem enttäuschenden 14. Platz beim Weltcup-Finale im lettischen Sigulda verpasst hatte. Der 21-Jährige aus Berchtesgaden belegte mit 658 Punkten Platz zwei hinter Zöggeler (765 Zähler). "Mit Platz zwei bin ich aber sehr zufrieden", erklärte Loch.
Für den sechsmaligen Weltmeister Zöggeler war es bereits der zehnte Weltcup-Gesamtsieg in seiner glanzvollen Karriere. In Sigulda verwies der Routinier den Russen Albert Demtschenko (0,291 Sekunden zurück) und den Letten Martins Rubenis (0,467) auf die Plätze zwei und drei. "Es wird jedes Jahr schwieriger, den Gesamt-Weltcup zu gewinnen. Felix Loch hat mir das Leben in dieser Saison schwer gemacht", meinte Zöggeler.
Loch kommt in Sigulda nicht zurecht
Dies galt aber nicht für das abschließende Rennen. Loch kam wie seine Teamkollegen auf der Bahn in Sigulda überhaupt nicht zurecht. Am Ende stand für die deutschen Einsitzer das schlechteste Resultat des Winters. Jan Eichhorn wurde als bester Deutscher Siebter (0,695). Andi Langenhan (0,738) fuhr auf Rang zehn vor Ex-Weltmeister David Möller (0,812). Johannes Ludwig (0,868) wurde 13. vor Loch (0,879). "Ich habe den ein oder anderen Fehler zu viel eingebaut", so Loch. Nach dem ersten Durchgang lag er nach einer Fahrt zum Vergessen sogar nur auf dem 16. Platz.
"Er wusste, dass er auf dieser schwierigen Bahn Nachteile hat. Ihm fehlen hier einfach ein paar Jahre Erfahrung", sagte Felix Lochs Vater Norbert, in Personalunion auch Bundestrainer. Nach dem schwachen Ergebnis wirkte Norbert Loch ein wenig ratlos: "Wir wissen nicht, ob es die Temperaturen oder die Schlitten waren."
Eggert und Benecken überraschen
Waren seine Schützlinge im kurvigen oberen Streckenbereich noch hervorragend unterwegs, büßten sie kollektiv im unteren Gleitbereich Hundertstel um Hundertstel ein.
Zuvor hatte das deutsche Nachwuchs-Doppel Toni Eggert und Sascha Benecken aus Oberhof den hervorragenden dritten Platz belegt. Das neu zusammengestellte Duo musste sich nur den Olympiasiegern und Weltmeistern Andreas und Wolfgang Linger aus Österreich sowie den zweitplatzierten Italienern Christian Oberstolz und Patrick Gruber geschlagen geben.
Tobias Wendl/Tobias Arlt, die schon vor dem letzten Saisonrennen als Gesamtsieger im Viessmann Weltcup feststanden, belegten Rang sieben. Das deutsche Topduo ließ sich die Freude über den Gesamtsieg dennoch nicht vermiesen. "Es ist ein unglaubliches Gefühl, diesen Pokal in den Händen zu halten", sagte Tobias Arlt.