Sachenbacher-Stehle vor dem CAS

SID
Evi Sachenbacher-Stehle kämpft um ihre Karriere - und um ihre Reputation
© getty

Comeback oder Karriereende? Für Dopingsünderin Evi Sachenbacher-Stehle geht es ab Dienstag vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne um ihre Zukunft.

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Mit dem Karriereende als Dopingsünderin will sich Evi Sachenbacher-Stehle nicht abfinden. "Das soll nicht das letzte Bild von mir sein", sagt die einstige Strahlefrau des deutschen Wintersports.

Und so kämpft die Biathletin ab Dienstag in einem beschleunigten Revisionsverfahren vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne um eine Verkürzung ihrer zweijährigen Sperre. Sollte das gelingen, scheint sogar ein Comeback möglich.

Vom "schlimmsten Albtraum, den man sich vorstellen kann", sprach die 33-Jährige, nachdem ihr bei den Olympischen Spielen in Sotschi das verbotene Stimulans Methylhexanamin nachgewiesen worden war. Am 17. Februar hatte es den positiven Test gegeben, Sachenbacher-Stehle erklärte ihn mit der Einnahme eines verunreinigten Nahrungsergänzungsmittels.

"Ich kann nur ausdrücklich versichern, dass ich zu keinem Zeitpunkt bewusst verbotene Substanzen zu mir genommen habe", sagte die zweimalige Langlauf-Olympiasiegerin.

Hönig: Überzogenes Urteil

Und genau darin sieht sie nun ihre Chance, denn mit der Sperre wurde sie genauso hart bestraft wie beispielsweise Irina Starych. Der Skijägerin aus Russland wurde im Frühjahr bewusstes Epo-Doping nachgewiesen, auch sie wurde für zwei Jahre aus dem Verkehr gezogen.

Nicht wenige in Sachenbacher-Stehles Umfeld sehen darin eine Ungerechtigkeit. "Das mit einem Epo-Vergehen gleichzusetzen, halte ich für sehr überzogen", sagte Frauen-Bundestrainer Gerald Hönig.

Dass der CAS das Urteil des Biathlon-Weltverbandes IBU nun in Gänze kippt, ist zwar unwahrscheinlich. Auf eine Reduzierung der Sperre darf die Oberbayerin aber sehr wohl hoffen. Ähnliche Fälle gab es bereits.

Im Juli hatte der CAS dem jamaikanischen Sprinter Asafa Powell nach zwölf von 18 Monaten die (provisorische) Starterlaubnis erteilt. Auch Powell war 2013 positiv auf ein Stimulans getestet worden - und hatte mit der unwissentlichen Einnahme argumentiert.

"So möchte ich eigentlich nicht abtreten"

Schon bei einer Strafverkürzung um sechs Monate könnte Sachenbacher-Stehle im kommenden Winter theoretisch wieder antreten. Ob sie das wirklich will, ist eine andere Frage. Gemutmaßt wird, dass sie schlicht ihre Reputation aufpolieren möchte.

"So möchte ich eigentlich nicht abtreten, als Dopingsünderin, als jemand, der aus seinem Job gejagt wird", sagte die ehemalige Langlauf-Weltmeisterin, die vor zwei Jahren vom Langlauf zum Biathlon gewechselt war.

Der Weg zurück ins Team des Deutschen Skiverbandes (DSV) ist jedenfalls frei. "Ich rechne ehrlich gesagt mit einer Verkürzung der Strafe. Die Tür wäre für die Evi dann natürlich auch weiterhin offen", sagte Hönig: "Dies ist aber natürlich auch an gewisse Leistungsvorgaben und Qualifikationskriterien gebunden. Ob sie das nochmal alles will, weiß ich derzeit nicht."

Sachenbacher-Stehle hält sich fit

Sachenbacher-Stehle habe bereits im April mit dem Ende ihrer Laufbahn geliebäugelt, sagte Hönig. Sie habe damals gesagt, "dass sie die Kraft nicht mehr aufbringen wolle, um ihre Karriere nochmals zu starten. Sie sagte, sie wolle sich lieber dem Studium widmen."

Doch während sich Miriam Gössner und Co. aktuell in Norwegen auf den Ende November beginnenden Weltcup-Winter vorbereiten, hält sich Sachenbacher-Stehle in der Heimat fit. In einer DSV-Trainingsgruppe darf sie das wegen der Sperre natürlich nicht, doch noch will sie sich mit dem Karriereende als Dopingsünderin eben nicht abfinden.

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