Als sie unversehrt ins Ziel kam, war ihre Zeit von 1:54,41 Minuten und Platz 17 nur Nebensache.
In Lake Louise hat Vonn bereits 14 Rennen gewonnen, deshalb wird der Ort in der Provinz Alberta auch scherzhaft "Lake Lindsey" genannt. In ihre erste Abfahrt konnte sich Vonn allerdings erst mit eineinhalbstündiger Verspätung stürzen. Da das Material des US-Teams nicht pünktlich an der Strecke ankam, wurde der Trainingsauftakt entsprechend verlegt.
Beste eines deutschen Duos war Viktoria Rebensburg (Kreuth). Die Riesenslalom-Olympiasiegerin von Vancouver belegte Platz acht mit 1,18 Sekunden Rückstand auf die Tagesbeste Lotte Sejersted aus Norwegen, die zwölf Hundertstel vor der Slowenin Tina Maze lag. Veronique Hronek (Unterwössen) kam mit mehr als fünf Sekunden Rückstand auf Rang 57.
Lindsey Vonn hatte die ersten Saisonrennen in Sölden, Levi/Finnland und Aspen/Colorado noch ausgelassen. Am 5. Dezember 2013 hatte sie sich bei der WM in Schladming zum zweiten Mal das Kreuzband im rechten Knie gerissen.
WM in Vail als Ziel
Damit platzte auch der Traum von der Olympia-Teilnahme in Sotschi. Seitdem musste sich die Abfahrts-Olympiasiegerin von Vancouver 2010 und zweimalige Weltmeisterin mit Reha begnügen.
Ihren Kampfgeist hat die viermalige Gesamtweltcup-Gewinnerin Vonn aber nicht verloren. Die Freundin von Golf-Superstar Tiger Woods erklärte, es wachse zwar eine neue Generation von Skirennfahrerinnen heran, "aber die Veteranin ist noch nicht ganz weg!"
Lindsey Vonn hat noch große Ziele: Bei der WM im Februar in ihrer Heimat Vail will sie wieder eine Hauptrolle spielen. Und Olympia 2018 in Pjöngjang/Südkorea soll der abschließende Höhepunkt ihrer schillernden Karriere werden - am liebsten erneut mit Abfahrts-Gold. Zudem will sie die historische Bestmarke der Österreicherin Annemarie Moser-Pröll brechen, die 62 Weltcupsiege auf ihrem Konto hat. Vonn fuhr bislang 59 Erfolge ein.