Die Damen
Die Top-Favoriten
Darja Domratschewa: Die aktuell Führende im Gesamtweltcup zeigte schon im letzten Winter, als sie in Sotschi drei Goldmedaillen abräumte, dass sie sich auf den Punkt vorbereiten kann.
Auch diese Saison sammelte sie wieder einige Erfolge im Weltcup und stellt ihre Vielseitigkeit heraus. Egal ob in der Verfolgung (Pokljuka, Antholz, Nove Mesto), dem Massenstart (Oberhof und Ruhpolding) oder dem Sprint (Antholz und Oslo) - die Weißrussin strebt in Kontiolahti wieder nach großen Triumphen.
Der Wechsel auf der Cheftrainerposition von Klaus Siebert zu Alfred Eder vor dem Saison scheint reibungslos verlaufen zu sein und Domratschewa hat noch lange nicht genug. "Du musst immer hungrig nach Erfolgen sein und darfst dich nicht zu sehr auf dem Erreichten ausruhen," so die 28-Jährige.
Prognose: Keine Frage: Der Weg über die Goldmedaillen führt nicht an Darja Domratschewa vorbei. Sie ist die dominante Athletin der letzten Jahre, ein absoluter Superstar in ihrem Land und wird in Kontiolahti weiter an ihrem Legendenstatus feilen.
Kaisa Mäkäräinen: Die Verkörperung der absoluten Konstanz im Weltcup. Die Finnen konnte seit Dezember zwar nur noch ein Rennen gewinnen, doch in der Gesamtwertung liegt sie nur knapp hinter Domratschewa. Ihre größte Stärke liegt dabei in der Loipe.
An Kontiolahti hat sie gute Erinnerungen. Im letzten Jahr gewann sie dort die beiden Sprints, sowie das Verfolgungsrennen. Sicherlich ein gutes Omen. Auf die Frage, ob die kommenden Heim-WM ein Highlight ihrer Karriere sei, antwortete die 32-Jährige mit einem verschmitzten Lächeln: "Das kann man wahrscheinlich erst nach der WM sagen." Die Freude ist aber riesig (#gokaisa). "Ich bin auf jeden Fall aufgeregt und stolz das das die WM hier stattfindet", so Mäkäräinen.
Prognose: Der Heimvorteil ( Mäkäräinen wohnt nur wenige Kilometer von Kontiolahti entfernt ) dürfte der Verfolgungs-Weltmeisterin von 2011 sicher in die Karten spielen. Sie kennt die Begebenheiten, trainiert häufig auf der Anlage und könnte daraus einen entscheidenden Vorteil ziehen. Allerdings muss die Finnin auch mit der gesteigerten Erwartungshaltung und dem Druck bei der Heim-WM erst einmal klar kommen.
Die weiteren Medaillen-Kandidaten
Veronika Vitkova: Die Saison war für die Tschechin ein auf und ab. Mal schaffte sie es aufs Podium, mal kam sie gar nicht unter die besten 20. Die 26-Jährige belegt - wenn auch mit einigem Abstand nach oben - den dritten Platz in der Gesamtwertung. In Oberhof gewann sie das erstes Weltcup-Rennen ihrer Karriere und nun will sie auch in Kontiolahti mitmischen. Vitkova ist eine Wundertüte, aber gerade das macht sie bei der Vergabe der Medaillen so gefährlich.
Valj Semerenko: Die Ukrainerin hat nach ihrem guten Start in die Saison merklich nachgelassen, doch die 29-Jährige schielt besonders in der Verfolgung auf eine Medaille.
Laura Dahlmeier: Die Deutsche verpasste in dieser Saison acht Rennen ist steht deshalb im Weltcup nicht sonderlich gut da. Durch die zuletzt aufsteigende Form (vier Mal unter den Top 4 in Nove Mesto und Oslo), weckt sie dabei die größten deutschen Hoffnungen auf eine Einzelmedaille.
Alle Termine der WM im Überblick
Ihr großes Plus ist ihr herausragendes Schießen, insbesondere das Stehen hebt sie von der Konkurrenz ab. Damit will sie auch bei der WM erfolgreich sein. "Ich befinde mich gerade in einem Flow. Wenn es mal gut läuft, dann läuft es einfach", sagte die 21-Jährige nach ihrem zweiten Platz am Holmenkollen. Hoffentlich bleibt der Flow auch im kalten Finnland erhalten.
Tiril Eckhoff: Die Norwegerin steht im Weltcup zwar nur auf dem neunten Platz, doch gerade im Sprint könnte mit der 24-Jährigen zu rechnen sein.
Die weiteren Deutschen: Nach der Kritik zu Sotschi (keine Medaille) wollen sich die Damen bei der WM langsam wieder nach oben arbeiten. Allzu viel Hoffnungen sollte man in das junge Team allerdings nicht stecken, auch wenn in dieser Saison ein positiver Trend erkennbar war. "Die Mädels haben sich in der Saison sehr gut präsentiert. Dass wir so schnell gute Platzierungen erreichen konnten, hat unsere Erwartungen übertroffen", resümiert Frauen-Bundestrainer Gerald Hönig. Die Favoriten seien zwar andere, doch "wenn die einen Fehler machen", müsse man zur Stelle sein.
Laura Dahlmeier konnte sich zuletzt von einem ausgeglichenen deutschen Feld etwas absetzten. Angeführt von der erfahrenen Franziska Hildebrand - (5. im Gesamtweltcup), gilt es vor allem für die jungen Franziska Preuss (11.) und Vanessa Hinz (17.) weiter Erfahrung zu sammeln und vielleicht doch für die ein oder andere Überraschung zu sorgen. Das Hauptaugenmerk dürfte aber auf der Staffel liegen.