Auf die Kritik Behles (Bundestrainer von 2002 bis 2012), sein Training sei zu lasch und sein Anspruchsdenken zu niedrig, antwortete Ullrich extrem bissig.
"Ich würde die Athleten nie öffentlich unter Druck setzen und dann schlachten, so wie es Jochen Behle früher gemacht hat. Es sind ja damals nicht umsonst viele Athleten zum Sportdirektor gefahren, weil sie nicht mehr mit ihm weiterarbeiten wollten", sagte er.
Wäre die Kritik von jemandem gekommen, "der 20 Jahre lang direkt am Sportler Erfahrung gesammelt hat, würde ich es annehmen", sagte Ullrich.
"Aber Jochen Behle war Bundestrainer und hat sich selbst dargestellt. Die Arbeit machten die Heimtrainer von Tobias Angerer, Axel Teichmann oder Rene Sommerfeldt." Daher sei Behles Kritik für ihn irrelevant.
Ullrich möchte Athleten auch schweren Zeiten begleiten
Ullrich (57), 1980 Sprint-Olympiasieger im Biathlon, erklärte, er habe weiter Spaß an seiner Arbeit. "Ich möchte Athleten durch schwierige Phasen begleiten, wie wir jetzt gerade eine haben. Der Mensch reift durch Niederlagen", sagte er.
Der Deutsche Ski-Verband (DSV) versicherte auf SID-Anfrage, eine Ablösung des Bundestrainers stehe nicht zur Debatte. "Wir haben hier definitiv keine Krisensitzung, was die Position des Bundestrainers Langlauf angeht", sagte Pressesprecher Stefan Schwarzbach. "Wir waren ja auch nicht komplett überrascht, dass es keine Medaille gab, obwohl wir uns sicherlich eine oder zwei erhofft hatten."