Medaillenflaute hält an

SID
Nico Ihle kommt bisher nicht in Tritt
© getty

Die Medaillenflaute der deutschen Eisschnellläufer ist trotz des Heimvorteils beim Weltcup in Inzell am Wochenende nicht zu Ende gegangen. Auch am Sonntag schaffte kein Athlet der DESG den Sprung auf das Podest, das deutsche Team wartet in der laufenden Saison noch immer auf das erste Edelmetall.

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Am Samstag hatte der im bisherigen Saisonverlauf so überzeugende, aber weiterhin gehandicapte Langstrecken-Hoffnungsträger Patrick Beckert (Erfurt) über 5000 m in 6:23,76 Minuten nur den siebten Platz belegt. "Das ging gewaltig schief", sagte Beckert, der bei den vorherigen Weltcups in Übersee zweimal als Vierter knapp am Podest vorbeigeschrammt war und einen deutschen Rekord aufgestellt hatte: "Ich konnte in der Kurve nicht mitgehen. Meine Beine waren zu." Der lange verletzte Lokalmatador Moritz Geisreiter war mit Platz acht (6:24,11) zufrieden: "Das ist ein schöner Zwischenschritt, ich bin im Soll."

Passabel schlugen sich die Frauen um Claudia Pechstein in der Teamverfolgung. Zwar verfehlte das Trio in 3:02,58 Minuten auf Platz fünf das Podest, zeigte aber einen guten Lauf. Der Sieg ging etwas überraschend an Japan (2:59,08) vor den Niederlanden (2:59,69) und Russland (3:00,36).

Pechstein hatte zum Auftakt den achten Platz über 3000 m erreicht: "Ich bin zufrieden. Ich habe meinen Lauf gut gestaltet." Am Sonntag verpasste die fünfmalige Olympiasiegerin im Massenstartrennen eine Top-Ten-Platzierung.

Formkrise von Ihle spitzt sich zu

Derweil spitzte sich die Formkrise von Eissprinter Nico Ihle weiter zu. Der 30-Jährige aus Chemnitz zeigte am Sonntag erneut einen technisch fehlerhaften 500-m-Lauf und belegte in 35,85 Sekunden nur den 15. Platz in der B-Gruppe. "Ich gehe locker in den Wettkampf, aber sobald ich am Start stehe, verkrampfe ich. Das Selbstbewusstsein ist weg", sagte Ihle zerknirscht. Damit wird er beim kommenden Weltcup in Heerenveen/Niederlande nicht in der A-Gruppe starten, die Teilnahme an der Einzelstrecken-WM in Kolomna/Russland ist nur noch theoretisch zu schaffen.

"Was soll ich noch sagen, es ist tragisch", resümierte Sprint-Bundestrainer Klaus Ebert: "Er hatte wieder einen Fehler in der letzten Kurve. Mit der Zeit kann man nichts anfangen." Ihle hatte bereits zum Auftakt am Freitag einen Rückschlag erlitten und in 35,34 Sekunden nur den fünften Platz der B-Gruppe über 500 m erreicht, am Samstag folgte die Disqualifikation über 1000 m. Zuvor war er auch bei den Weltcups in Übersee hinter den Erwartungen geblieben.

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