Mikaela Shiffrin war noch ein bisschen außer Atem, als sie über ihre eindrucksvolle Serie sprechen sollte. "Ach", sagte sie keuchend, "das zählt doch nicht." Die Olympiasiegerin und Weltmeisterin hatte gerade den Slalom im finnischen Levi gewonnen, es war ihr 20. Sieg in dieser Disziplin und der neunte nacheinander. Aber etwas Besonderes, nein, das war es nicht für die Amerikanerin.
"Ich bin nie wirklich zufrieden", sagte Shiffrin, die nun nacheinander jene neun Slaloms gewonnen hat, in denen sie an den Start ging. Ein paar hat sie verpasst in der vergangenen Saison, sie war verletzt gewesen, deshalb wollte sie auch nichts hören von einem Weltcup-Rekord: Die Schweizerin Vreni Schneider und die Kroatin Janica Kostelic hatten einst acht Slaloms in Serie gewonnen.
Shiffrin siegte 170 Kilometer nördlich des Polarkreises souverän vor Wendy Holdener aus der Schweiz (+0,67 Sekunden) und Petra Vlhova aus der Slowakei (+0,75), sie spielte ihre Leistung jedoch wie gewohnt herunter. "Ich fühle mich eigentlich nicht wirklich wohl, ich hätte noch gerne mehr Zeit zum Trainieren", sagte sie - das kann nur heißen: Sie wird im WM-Winter bald noch überlegener gewinnen.
Deutsche von Siegen weit entfernt
Von Siegen sind deutsche Läuferinnen mit Ausnahme der derzeit noch verletzten Viktoria Rebensburg weit entfernt, immerhin aber brachten sie in Levi drei Läuferinnen ins Finale. Dort belegte Lena Dürr (Germering) einen respektablen zwölften Rang. Auch Marina Wallner (Inzell) als 19. und Maren Wiesler (Münstertal) als 26. holten noch Weltcuppunkte. Dürr erfüllte zugleich zur Hälfte die WM-Norm.
Nachdem sich ihre Mannschaftskollegin Lindsey Vonn am Donnerstag den Oberarm gebrochen hat und zunächst auf unbestimmte Zeit ausfällt, hat sich die erst 21 Jahre alte Shiffrin früh als große Konkurrentin von Titelverteidigerin Lara Gut (Schweiz) im Kampf um den Gesamtweltcup positioniert. Gut greift erst bei den Ende November in Killington im US-Bundesstaat Vermont geplanten Rennen wieder ein.
Für Shiffrin war es bereits der 21. Sieg im Weltcup. Damit zog sie in der ewigen Bestenliste an der Deutschen Hilde Gerg vorbei auf Rang 20. Viel weiter vorne liegt sie im Slalom-Ranking, dort hat sie mit ihrem