Skispringen: Welche deutschen Skispringer haben bisher die Vierschanzentournee gewonnen?

Von Marko Brkic
Sven Hannawald gewann 2001/02 die Vierschanzentournee.
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Während Karl Geiger und Co. den Fokus auf das zweite Springen in Garmisch-Partenkirchen legen, blickt SPOX auf die Geschichte der deutschen Skispringer bei der Vierschanzentournee zurück und zählt zudem alle deutschen Sieger auf.

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Seit der Qualifikation für das Auftaktspringen in Oberstdorf am vergangenen Dienstag läuft die Vierschanzentournee 2021/22. Den Wettkampf auf der Schattenbergschanze im Oberallgäu gewann am Folgetag der Japaner Ryoyu Kobayashi vor dem norwegischen Trio Halvor Egner Granerud, Robert Johansson und Marius Lindvik.

Deutschlands Tournee-Hoffnung und Weltcupführender Karl Geiger beendete das Springen auf Rang fünf. In die Top-10 schafften es neben dem 28-Jährigen auch seine Landsleute Markus Eisenbichler (7.) und Stephan Leyhe (9.).

Am morgigen Samstag wagen die Deutschen dann beim Neujahrsskispringen in Garmisch-Partenkirchen den nächsten Angriff, bevor die Tournee nach Österreich für das Bergiselspringen in Innsbruck und zum Schluss für das Dreikönigsspringen in Bischofshofen umsiedelt. Zusammen bilden die vier Wettkämpfe die Vierschanzentournee.

Im Folgenden blickt SPOX auf alle deutschen Skispringer, die die prestigereiche Vierschanzentournee bisher gewinnen konnten.

Skispringen: Welche deutschen Skispringer haben bisher die Vierschanzentournee gewonnen?

Die Geschichte der Vierschanzentournee ist über 70 Jahre alt, 1953 wurde der Wettkampf zum ersten Mal ausgetragen. Der Österreicher Josef Bradl gewann dabei die erste Auflage. Nicht lange musste man jedoch warten, um den ersten deutschen Sieger zu bekommen. 1957/58 triumphierte mit Helmut Recknagel, der für die DDR antrat, der erste Deutsche. Bei den nächsten drei Tourneen stand Recknagel zwei weitere Male ganz oben auf dem Podest. In der einen Saison, in der er nicht siegen konnte, gewann immerhin ein anderer Deutscher: Max Bolkart (BRD).

Karl Geiger ist Deutschlands größte Hoffnung bei der Vierschanzentournee 2021/22.
© getty
Karl Geiger ist Deutschlands größte Hoffnung bei der Vierschanzentournee 2021/22.

Die acht Jahre darauf blieb der deutsche Trophäenschrank zunächst leer, ehe die 1970er Jahre und damit die DDR-Domination anbrachen. Horst Queck, Rainer Schmidt, Hans-Georg Aschenbach und zweimal Jochen Danneberg (allesamt DDR) bescherten den deutschen Skisprung-Fans das in Bezug auf Tournee-Gesamtsiege erfolgreichste Jahrzehnt.

Doch auch die 1980er Jahre waren von Erfolgen geprägt. Dafür sorgten die DDR-Springer Manfred Deckert (1981/82) und Jens Weißflog (1983/84 und 1984/85). 1989/90 holte Dieter Thoma den erst zweiten BRD-Sieg bei einer Vierschanzentournee. Ein später gewann Jens Weißflog seinen dritten Titel, dieses Mal als Athlet eines vereinten Deutschlands. 1995/96 gelang ihm schließlich der vierte Tournee-Gesamtsieg - kein Deutscher hat mehr. Sven Hannawald sicherte sich 2001/02 den bislang letzten Tournee-Sieg eines Deutschen.

Exakt 20 Jahre beträgt die deutsche Durststrecke nun also schon. Mehrmals fehlte jedoch nicht viel für den Tournee-Sieg. Sven Hannawald (2002/03), Severin Freund (2015/16), Andreas Wellinger (2017/18), Markus Eisenbichler (2018/19) und Karl Geiger (2020/21) wurden allesamt Zweiter.

Skispringen: Die deutschen Gesamtsieger bei der Vierschanzentournee

NameAnzahl der Gesamtsiege bei der Vierschanzentournee
Jens Weißflog4 (1983/84, 1984/85, 1990/91, 1995/96)
Helmut Recknagel3 (1957/58, 1958/59, 1960/61)
Jochen Danneberg2 (1975/76, 1976/77)
Hans-Georg Aschenbach1 (1974/74)
Manfred Deckert1 (1981/82)
Horst Queck1 (1969/70)
Rainer Schmidt1 (1972/73)
Max Bolkart1 (1959/60)
Dieter Thoma1 (1989/90)
Sven Hannawald1 (2001/02)
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