Ski alpin WM: Marco Odermatt holt Gold bei Abfahrt der Herren - Thomas Dreßen Zehnter

Von Stats Perform/sid
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Rang zehn, nicht weit weg von Bronze: Thomas Dreßen zeigt bei der WM-Abfahrt eine gute Leistung. Marco Odermatt aus der Schweiz fährt mit einem Traumlauf zur Goldmedaille.

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Thomas Dreßen trug nach seiner respektablen Fahrt nicht weit weg von Bronze ein Lächeln im Gesicht, dann humpelte er auf den glückseligen neuen Abfahrtsweltmeister Marco Odermatt zu. Es folgte eine lange Umarmung, "ich habe ihm gesagt", berichtete der beste Deutsche, "dass ich mich für ihn freue."

Auch auf sich selbst war Dreßen zurecht stolz: Ein respektabler zehnter Rang, und das trotz erheblicher Widrigkeiten. Nur 0,24 Sekunden fehlten zum Podest. "Ich glaube, man sieht es mir auch an, dass ich zufrieden bin", sagte Dreßen, auch wenn er acht Tage nach einem Sturz im Training und einer schweren Prellung des restaurierten rechten Knies "mein Mindestziel" verfehlt hatte. "Ich wollte", sagte er, "zur Siegerehrung."

Dorthin aber dürfen nur die ersten Sechs - und damit am Sonntag auch Aleksander Aamodt Kilde aus Norwegen (+0,48 Sekunden) als Zweiter und Cameron Alexander aus Kanada (+0,89) als Überraschungsdritter. Dreßen aber wirkte geradezu erleichtert, betonte, dass er sich "nichts vorwerfen" könne. "Ich habe alles rausgeholt, was in mir im Moment drin ist."

Das war nur mit Schmerzmitteln möglich, die er vor dem Rennen genommen hatte, um die Probleme im Knie zu bekämpfen. Daher stimmte ihn sein Abschneiden positiv: "Es ist ja nicht weit zur Medaille", und dies sei ein wichtiger Schritt. "Für mich ist es gut zu sehen: Ich bin wieder auf dem Weg dahin, wo ich hin will und hin gehöre. Aber es braucht Arbeit und Geduld."

Andreas Sander landet nur auf Rang 29

Für Dreßens Mannschaftskollegen ist der Weg weiter. Der leicht erkältete Andreas Sander, WM-Zweiter von 2021, belegte im Anschluss an eine lange Rennpause wegen der Verletzung von Brodie Seger aus Kanada nur Rang 29. Vor ihm lagen Romed Baumann (19.) und Josef Ferstl (27.).

Riesenslalom-Olympiasieger Odermatt fuhr nach seinem ernüchternden vierten Rang im Super-G diesmal wie von einem anderen Stern. "Der muss Schienen verlegt haben da oben", sagte Baumann beeindruckt. Odermatt schoss im Gegensatz zur verkrampften Fahrt drei Tage zuvor wie entfesselt über die Piste L'Eclipse und bescherte der Schweiz nach dem unerwarteten Sieg von Jasmine Flury auch das zweite Abfahrtsgold.

"Ein hungriger Odermatt ist schwierig zu schlagen, und mit der ganzen Schweiz auf seinem Rücken so eine Fahrt zu zeigen, ist unglaublich", lobte Kilde, dem auch im Super-G "nur" Silber geblieben war. "Er war der Favorit, ich nicht", entgegnete Odermatt, "und so bin ich gefahren." Die "pure Freude" über die "perfekte Fahrt" und "die unglaubliche Erleichterung" darüber sprudelten nur so aus dem 25-Jährigen heraus.

"Er hatte so einen Druck", erklärte Dreßen Odermatts Gefühlsausbrüche, "im Super-G hat man ihm das angesehen, dass er nicht so befreit fährt wie sonst." Zugleich verriet er, die Fahrt des neuen Weltmeisters am Start "bewusst" nicht verfolgt zu haben: "Weil ich wusste, so wie der fahre ich eh nicht."

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Abfahrt der Herren in Courchevel - Die Top-5

Stand: Nach 35 Athleten
RangName
1Odermatt
2Kilde
3Alexander
4Schwarz
5Crawford

Ski alpin WM: Abfahrt der Herren in Courchevel/Meribel im Liveticker zum Nachlesen

Bis übermorgen!

Für heute soll es das von der Alpinen Ski-WM gewesen sein. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! Am morgigen Montag legen wir eine Pause ein, machen am Dienstag mit dem Team-Event weiter. Bis dahin! Einen schönen Sonntag noch!

Odermatt eine Klasse für sich

Aus Schweizer Sicht steht der Titelgewinn von Marco Odermatt über allem. Damit konnten die eidgenössischen Landsleute nicht annähernd mithalten. Justin Murisier und Niels Hintermann reihten sich zeitgleich als Zwölfte ein. Alexis Monney wurde Achtzehnter

Dreßen guter Zehnter

Bester Deutscher wurde Thomas Dreßen (10.). Der 30-Jährige zeigte angesichts der Umstände mit den zahlreichen Verletzungen eine ordentliche Leistung. Letztlich fehlte nur gut eine Viertelsekunde zum Podium. Die deutschen Landsleute hielten damit nicht mit. Romed Baumann landete auf Platz 19. Josef Ferstl (27.) und Andreas Sander (29.) fanden sich noch weiter hinten im Klassement wieder.

Schwarz knapp am Stockerl vorbei

Im Kampf um Platz drei ging es äußerst eng zu. Ebenfalls überraschend mischte dabei Marco Schwarz mit und wurde als bester Österreicher Vierter. Kümmerliche vier Hundertstel fehlten dem Kärntner zum Stockerl. Titelverteidiger Vincent Kriechmayr fiel als Elfter von der Platzierung her deutlich ab. Daniel Hemetsberger wurde Vierzehnter. Stefan Babinsky schaffte es nicht unter die besten 30. Otmar Striedinger schied, sehr gut liegend, kurz vor dem Ziel aus.

Odermatt neuer Weltmeister!

Es war nur eine Frage der Zeit, bis das außergewöhnliche Skitalent mal eine Abfahrt gewinnt. Dass Marco Odermatt das aber ausgerechnet bei dieser WM gelingt ... Der Schweizer stand selbst im Weltcup noch nie ganz oben auf einem Abfahrtspodium. Heute gelang dem 25-Jährigen der ganz große Wurf. Mit einer grandiosen Fahrt brannte Odermatt die Bestzeit in den französischen Schnee und gab Aleksander Aamodt Kilde um knapp eine halbe Sekunde das Nachsehen. Dahinter tat sich Überraschendes. Völlig unerwartet zeigte Cameron Alexander ein ganz starkes Rennen und fuhr aufs Podium.

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Ski alpin WM: Abfahrt der Herren in Courchevel/Meribel im Liveticker - Das Rennen

Lauris Opmanis (LAT)

Jetzt ist der letzte Starter auf der Piste. Lauris Opmanis, der jüngere Bruder des eben gestürzten Elvis, kommt heil durch. Im Ziel fehlen fast siebeneinhalb Sekunden. Der Lette übernimmt als 41. die Rote Laterne und beendet diese WM-Abfahrt.

Elvis Opmanis (LAT)

Noch sind wir mit dieser Abfahrt nicht durch. Soeben hebt es Elvis Opmanis an einer kleinen Welle voll aus. Den Letten verdreht es in der Luft, er schlägt recht hart auf der Piste auf. Das schaut übel aus. Doch der 25-Jährige kann dann aus eigener Kraft aufstehen und die Piste verlassen.

Nico Gauer (LIE)

Der zweite Liechtensteiner kommt nicht weit. Bei einem Linksschwung verliert Nico Gauer den rechten Ski und kommt zu Fall. Mit hohem Tempo rutscht der 26-Jährige über die Piste, tut sich aber glücklicherweise nicht ernsthaft weh.

Marco Pfiffner (LIE)

Danach bewältigt Marco Pfiffner diese WM-Abfahrt. Der Liechtensteiner hat schwer zu kämpfen, lässt fast dreieinhalb Sekunden liegen und landet noch hinter Babinsky.

Stefan Babinsky (AUT)

Als letzter der fünf Österreicher ist Stefan Babinsky unterwegs. Und der Steirer tut sich richtig schwer, das deutet sich beizeiten an. Der 26-Jähirge erfüllt die österreichischen Hoffnungen nicht, schafft es nicht einmal in die Top 30.

Henrik von Appen (CHI)

Erstaunlich gut ist jetzt Henrik von Appen unterwegs. Bis Mitte des Laufes lässt der Chilene aufhorchen. Bis nach unten bringt er es nicht. Platz 22 gibt es im Ziel.

Elian Lehto (FIN)

Inzwischen wäre es schon eine gute Leistung, sollte hier noch einer in den Top 15 landen. Das gelingt Elian Lehto nicht. Der Finne begrenzt den Zeitverlust zumindest auf unter zwei Sekunden - Rang 24!

Jeffrey Read (CAN)

Mittlerweile wurde das Startintervall auf anderthalb Minuten reduziert. Jetzt ist Jeffrey Read unterwegs. Der Elfte des WM-Super-G´s bekommt das heute nicht so gut hin, bekommt zweieinhalb Sekunden aufgebrummt.

Erik Arvidsson (USA)

Natürlich lässt die Qualität der Sportler nun auch allmählich nach, weshalb es schon ganz große Überraschungen bräuchte, wenn hier noch einer ganz vorn reinfahren sollte. Erik Arvidsson ist zu einer solch außergewöhnlichen Leistung nicht in der Lage. Der US-Amerikaner kommt als Siebzehnter unten an.

Nils Allegre (FRA)

Die letzte französische Hoffnung heißt Nils Allegre. Diese jedoch erfüllt sich nicht. Der 29-Jährige büßt beinahe zwei Sekunden ein und reiht sich als 20. ein. Damit haben wir jetzt 30 Läufer gesehen.

Alexis Monney (SUI)

Danach büßt Alexis Monney schnell zu viel Zeit ein. Der letzte Schweizer steckt die Schläge nicht gut genug weg, fährt daher mitunter weite Wege. So reicht es für Monney lediglich zu Platz 17.

Miha Hrobat (SLO)

Miha Hrobat legt am zweiten Sprung stattliche 51 Meter hin. Bis hierhin ist der Slowene noch gut dabei. Und auch unten trifft es der 28-Jährige vergleichsweise gut. Damit fährt Hrobat auf Rang acht und zeigt sich sehr zufrieden.

Andreas Sander (GER)

Nach langem Warten darf Andreas Sander nun endlich loslegen. Der Vizeweltmeister legt gut los. Dann aber erwischt der 33-Jährige einen Rechtsschwung nicht sauber, es verdreht ihn etwas. Etwa Mitte des Rennens stehen die Ski quer. Jetzt sind die Medaillenchancen dahin. Und das spürt Sander auch. Fast zweieinhalb Sekunden fehlen am Ende - Platz 23!

Gleich geht´s weiter

Mit dem Hubschrauber wird Brodie Seger jetzt in die Klinik transportiert. Unterdessen schickt die FIS einen Vorläufer auf die Piste.

Bergung

Das wird nichts. Brodie Seger kann das aus eigener Kraft nicht leisten. Jetzt bereiten Helfer die Bergung mittels Akia vor. Das wird also noch ein Weilchen dauern

Unterbrechung

Brodie Seger hat sich eben am rechten Knie wehgetan. Der Kanadier sitzt auf der Piste. Daher geht es erst einmal nicht weiter. Auf einem Ski rutscht der 27-Jährige jetzt vorsichtig nach unten, um ihn irgendwo seitlich von der Piste zu bekommen. Andreas Sander muss also noch warten.

Brodie Seger (CAN)

Im Anschluss kommt Brodie Seger nicht weit. Nach dem ersten Sprung verschneidet es ihm bei der Landung beinahe den Ski. Artistisch hält sich der Kanadier auf den Beinen, scheidet aber aus.

Martin Cater (SLO)

Für solch große taten ist Martin Cater nicht bereit. Der Slowene fällt zügig zurück. Da fehlt es ganz einfach auch an der Form. Und so wird das ein weiterer verpatzter Lauf, das hat der 30-Jährige lange erkannt. Cater übernimmt die Rote Laterne.

Maxence Muzaton (FRA)

Ganz oben liegt die Strecke inzwischen vollständig in der Sonne. Das nutzt Maxence Muzaton zu Bestzeiten. Und der Franzose bleibt dran, lässt sich nicht abschütteln. Erst an der letzten Zwischenzeit kann Marco Odermatt aufatmen. Doch dann verliert auch der 32-Jährige ganz unten noch eine halbe Sekunde. Muzaton schiebt sich auf Rang sechs. Und da war noch mehr drin.

Justin Murisier (SUI)

Die Piste scheint noch etwas herzugeben. Warum soll der dritte Platz schon vergeben sein? Ein paar Läufer warten wir mal noch ab. Und Justin Murisier legt sehr gut los. Technisch sollte der Schweizer das hinbekommen. Doch ausgerechnet der letzte Streckenteil gelingt nicht gut genug. Dort bleibt noch eine halbe Sekunde - mehr als 1,2 Sekunden in der Summe. Murisier wird Zehnter.

Adrien Theaux (FRA)

In diesen Bereichen kann sich Adrien Theaux bei Weitem nicht behaupten. Zügig baut sich deutlicher Zeitverlust auf. Der Franzose zeigt großen Respekt, kommt immerhin heil ins Ziel, übernimmt mit dreieinhalb Sekunden Rückstand aber die Rote Laterne.

Marco Schwarz (AUT)

Warum soll das nicht auch Marco Schwarz gelingen? Der einstige Technikspezialist wird im Speed-Bereich immer stärker. Die etwas drehenden Abschnitte bekommt der Kärntner natürlich gut hin. Schwarz ist dabei, der kämpft um Edelmetall. Nicht zu glauben! Haarscharf fährt der Österreicher am Stockerl vorbei. Kümmerliche vier Hundertstel fehlen - Rang vier!

Cameron Alexander (CAN)

Inzwischen nimmt das Podium immer klarer Formen an. Marco Odermatt haben wir ja beriets durchgewunken. Und auch Aleksander Aamodt Kilde ist ja nach menschlichem Ermessen auch nicht mehr zu knacken. Doch gerade, als wir auch Bronze verteilen wollen, trumpft Cameron Alexander auf. Der Kanadier ist richtig stark unterwegs, trotzt auch einigen Fehlern. Tatsächlich begrenzt Alexander den Zeitverlust auf unter eine Sekunde und kegelt seinen Landsmann James Crawford vom Podium. Welch Überraschung!

Matteo Marsaglia (ITA)

Beim italienischen Skiverband hat man Matteo Marsaglia einen Startplatz gegeben. Dafür wurde der im Training sehr starke Christof Innerhofer aussortiert. Anfangs schickt sich Marsaglia dennoch an, das Vertrauen zurückzuzahlen. Doch ganz nach unten bringt es der 37-Jährige nicht. Anderthalb Sekunden fehlen - Platz zehn!

Jared Goldberg (USA)

Jared Goldberg lässt es anfangs richtig laufen. Am zweiten Sprung fliegt der US-Amerikaner 46 Meter weit. Im weiteren Verlauf zeigt der 31-Jähirge nicht genug Biss, büßt ebenfalls zwei Sekunden ein und schiebt sich direkt vor Josef Ferstl.

Josef Ferstl (GER)

Vielversprechend legt danach Josef Ferstl los. Ganz zu Beginn ist der dritte Deutsche heute dabei. Doch der 34-Jährige gibt den Ski nicht genug drei. Permanent sammelt sich Rückstand an. In der Summe kommen gut zwei Sekunden zusammen. Und damit rutscht man beriets auf Platz 15 ab.

Thomas Dreßen (GER)

Doch die übrigen Medaillen wollen wir den Sportlern noch nicht umhängen. Insbesondere in Richtung Bronze ist durchaus noch etwas drin. Doch wie soll das ausgerechnet Thomas Dreßen. Wo soll die Form nach all den Verletzungsproblemen denn herkommen? Dem 30-Jährigen fehlt es ja auch an Wettkampfpraxis. Unter diesen Umständen schlägt sich Dreßen wahrlich gut. Am Ende fehlen ihm tatsächlich nur 14 Hundertstel zum Podium, das ist ein starker sechster Platz.

Aleksander Aamodt Kilde (NOR)

Nun schaut Marco Odermatt mit Spannung nach oben, denn Aleksander Aamodt Kilde steht bereit. Und der Norweger legt los wie die Feuerwehr. Das Material scheint zu passen, der Skandinavier ist sofort vorn. Doch bekommt es der 30-Jährige auch technisch so sauber hin? Kilde wird mal weit nach links rausgetragen. Das kostet Zehntel. Für ganz vorn reicht das nicht, eine halbe Sekunde fehlt. Kilde wird Zweiter. Der Titel scheint endgültig vergeben. Odermatt jubelt!

Dominik Paris (ITA)

Reißt es Dominik Paris jetzt für die Italiener raus? Nach seinem Sturz im Super G steckt der 33-Jährige nicht zurück. Allerdings kann auch Paris nicht mir Odermatt Schritt halten. Dahinter aber ist alles möglich. Doch letztlich sind das ein paar Fehler zu viel. Parius kommt als Vierter an, vier Hundertstel fehlen zum Podium, wo Florian Schieder als Dritter verbleibt.

Travis Ganong (USA)

Nun ist der nächste Nordamerikaner unterwegs. Und wenn wir die famose Bestzeit von Odermatt rausnehmen, ist auch Travis Ganong zunächst voll dabei. Der US-Amerikaner springt dann aber recht weit, muss zu viel Weg fahren. Nein, es deutet sich zu viel Rückstand an. Kontinuierlich baut sich Zeitverlust auf - mehr als zwei Sekunden am Ende. Das gibt die Rote Laterne.

James Crawford (CAN)

Dann schiebt sich der Super-G-Weltmeister in den Hang. James Crawford legt vielversprechend los, doch dann deutet sich an, dass die Führung nicht drin ist. Doch angesichts des großen Vorsprungs von Odermatt gibt es viel Spielraum, um hier aufs Podium zu fahren. Der Kanadier lässt insgesamt eine Sekunde liegen, rettet damit aber noch Rang zwei. Vincent Kriechmayr rutscht somit vom Stockerl.

Mattia Casse (ITA)

Mit der Fahrt von Odermatt kommt Mattia Casse bei Weitem nicht mit. Der Italiener scheint früh ohne jede Chance zu sein. Der 32-Jährige findet keine Einstellung zu dieser Piste, bekommt in der Summe fast zwei Sekunden aufgebrummt. Über Platz acht gelangt Casse damit nicht hinaus.

Marco Odermatt (SUI)

Wie schlägt sich nun Marco Odermatt? Der Gesamtweltcup-Spitzenreiter gibt gewaltig Gas. Der 25-Jährige setzt Zwischenbestzeiten. Und das Technische kann der Eidgenosse natürlich. Odermatt fährt unglaublich stark, der baut seinen Vorsprung kontinuierlich aus. Im Ziel ist das mehr als eine Sekunde. Unfassbar! Was ist das für eine Bestzeit! Wer soll das toppen?

Niels Hintermann (SUI)

Anschließend haben die Schweizer ihren ersten Mann am Start. Niels Hintermann springt nur 23 Meter weit, fehlt es da etwa an Geschwindigkeit? In der Tat liegt der 27-Jährige anfangs zurück, holt dann aber auf. Ganz unten wird Hintermann noch etwas weit nach rechts rausgetragen. Mit 14 Hundertsteln Rückstand kommt der Eidgenosse unten an, reiht sich als Dritter ein.

Johan Clarey (FRA)

Nun brandet Jubel auf. Die Franzosen fiebern dem Start von Johan Clarey entgegen. Der 42-jährige Altmeister verliert allerdings schnell Zeit, fährt der Musik hinterher. Das lässt sich nicht mehr korrigieren, dafür geht es heute ei9nfach zu eng zu. Clarey hat im Ziel acht Zehntel Verspätung, was nur für den sechsten Platz reicht.

Daniel Hemetsberger (AUT)

Es folgt Daniel Hemetsberger. Der ÖSV-Athlet springt oben 37 Meter weit. Keiner kommt hier vollkommen sauber durch. Auch der 31-Jährige hat da Schwierigkeiten, doch die Ski laufen. Hemetsbeger bleibt eisern dabei. Erneut wird das überaus eng. Am Ende fehlen ihm knapp zwei Zehntel - Platz drei!

Vincent Kriechmayr (AUT)

Danach geht es der Titelverteidiger an. Vincent Kriechmayr ist von Beginn an dabei. Es deutet sich eine Hundertstel-Entscheidung an. An den Zwischenzeiten wechselt zwischen grün und rot. Das wird knapp. Und am Ende reicht es für den Oberösterreicher nicht ganz. Sieben Hundertstel fehlen, der Titel ist weg. Noch immer liegt Florian Schieder vorn.

Otmar Striedinger (AUT)

Als erster Österreicher macht sich Otmar Striedinger auf den Weg, nimmt schnell hohe Geschwindigkeit auf. Erstmals gibt es Zwischenbestzeiten. Auf dem Weg zur Führung schmeißt es der Kärntner kurz vor dem Ziel weg, verliert bei einem Rechtsschwung die Balance und kommt zu Fall. Schade!

Romed Baumann (GER)

Jetzt macht sich der erst von vier Deutschen auf den Weg. So nah wie der 37-Jährige war bislang keiner an Florian Schieder dran. Dann muss der DSV-Sportler den Ski mal hart setzen. Baumann hetzt der Bestzeit hinterher. Da fehlt nicht viel. Auf dem letzten Streckenabschnitt geht noch relativ viel verloren. Und so fehlen dann doch sieben Zehntel - Rang drei!

Adrian Smiseth Sejersted (NOR)

Dann stößt sich Adrian Smiseth Sejersted oben ab. Der Norweger geht risikoreich zu Werke, büßt aber ein paar Zehntel ein. Noch aber ist alles drin. Die eisige Piste schlägt natürlich immer wieder, das gilt es abzufedern. Auch 28-Jährige wird mal abgetragen und kommt mit einer halben Sekunde Rückstand unten an.

Ryan Cochran-Siegle (USA)

Nun schiebt sich Ryan Cochran-Siegle in den Hang. Auch der US-Amerikaner bleibt nicht frei vom Fehler. Es geht aber darum, den Ski möglichst laufen zu lassen. Das versucht der 30-Jährige, fährt dem Italiener jetzt aber schon seit geraumer Zeit hinterher. Und bis ins Ziel werden das noch acht Zehntel.

Florian Schieder (ITA)

In diesem Moment eröffnet Florian Schieder diese WM-Abfahrt bei wunderbaren Bedingungen. Die Sonne strahlt vom blauen Himmel. Nach etwas mehr als zehn Fahrsekunden gibt es den ersten Sprung. Danach dreht der Kurs etwas. Die Geschwindigkeiten liegen aber längst deutlich über 100 Stundenkilometern.

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Ski alpin WM: Abfahrt der Herren in Courchevel/Meribel im Liveticker - Vor Beginn

Vor Beginn: Neben den genannten Sportlern ist heute natürlich mit Aleksander Aamodt Kilde (Startnummer 15) zu rechnen. Als Zweiter des Super G hat der Norweger bereits seine Medaille und gilt mit fünf Saisonsiegen als größter Favorit in der Abfahrt. Einen Franzosen sollten wir in den Kreis der Medaillenanwärter ebenfalls einbeziehen. Hier wäre der Olympiazweite Johan Clarey (8) zu nennen, der auch in diesem Winter zwei zweite Plätze eingefahren hat. Die Italiener setzen eher auf Mattia Casse (11), weil bei Dominik Paris (14) aktuell die absolute Topform zu fehlen scheint. Und dann wären da noch die Nordamerikaner mit dem kanadischen Super-G-Weltmeister James Crawford (12) und dem US-Boy Travis Ganong (13).

Vor Beginn: Swiss Ski setzt auf zwei Podiumsfahrer des Winters. Während das Niels Hintermann (Startnummer 9) in Kitzbühel gelang (3.), ihm aber die Stabilität für regelmäßige Spitzenplatzierungen fehlt, gilt Marco Odermatt (10) auch in der Abfahrt als größte schweizerische Hoffnung. Vom Talent her kann der Juniorenweltmeister von 2018 sicherlich auch mal eine große Abfahrt gewinnen, wird bislang aber im Riesenslalom und Super G viel stärker eingeschätzt. Als Vierter schrammte der 25-Jährige am Donnerstag knapp an Edelmetall vorbei. Komplettiert wird das Feld der vier Eidgenossen durch Justin Murisier (23) und Alexis Monney (29).

Vor Beginn: Österreich schickt den Titelverteidiger ins Rennen. Vincent Kriechmayr (Startnummer 6) genießt ein persönliches Startrecht, weshalb der ÖSV auf fünf Fahrer in den Wettbewerb gehen darf. Der Oberösterreicher hat in diesem Weltcup-Winter drei Abfahrten für sich entschieden. Noch vor ihm ist Otmar Striedinger (5) an der Reihe. Als dritter Österreicher in Folge wird Daniel Hemetsberger (7) den Wettkampf bestreiten. Und der stand heuer bereits auf dem Stockerl (Lake Louise). Dann haben wir noch den Marco Schwarz (21), den Vizeweltmeister in der Kombination, und Stefan Babinsky (35).

Vor Beginn: In den Farben des Deutschen Skiverbandes stehen vier Athleten am Start. Den Anfang macht der amtierende deutsche Meister Romed Baumann (Startnummer 4). Mit Spannung erwarten wir den Auftritt des lange verletzungsgeplagten Thomas Dreßen (16). In Topform freilich kann der Gewinner von fünf Weltcup-Abfahrten nicht sein. Der letzte Sieg liegt auch schon drei Jahre zurück. Es folgt Josef Ferstl (17), dessen Form nicht gerade auf die ganz großen Taten schließen lässt. Den Abschluss bildet aus deutscher Sicht Andreas Sander (27). Der Vizeweltmeister von 2021 wartete in diesem Winter in den Reihen des DSV mit den besten Ergebnissen auf, tat das aber eher im Super G - so auch am Donnerstag als WM-Neunter.

Vor Beginn: Heute nun suchen die Männer in der als Königsdisziplin geltenden Abfahrt ihren neuen Weltmeister. Dazu begeben sich in Courchevel 45 Sportler aus 17 Nationen auf die Piste L´Eclipse. Hier wartet eine 3.100 Meter lange Wettkampfstrecke. Vom Start auf 2.235 Metern geht es über 945 Höhenmeter hinab ins Ziel. Dabei weist die Kurssetzung von FIS-Renndirektor Hannes Trinkl den Weg. Der 55-jähige Österreicher, Abfahrtsweltmeister von 2001, hat 40 Tore gesteckt.

Vor Beginn: Hallo und herzlich willkommen zur WM-Entscheidung der Männer in der Abfahrt! Rechtzeitig vor dem Start des Wettkampfs beginnt der Liveticker.

Marco Odermatt ging beim Super-G leer aus.
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Marco Odermatt ging beim Super-G leer aus.

Ski alpin WM: Abfahrt der Herren in Courchevel/Meribel heute im TV und Livestream

Wenn Ihr die alpin-WM live und in Farbe sehen möchtet, habt Ihr Glück, es gibt nämlich gleich mehrere Anbieter. Heute sind das ZDF, Eurosport und DAZN mit von der Partie. Beim öffentlich-rechtlichen Sender geht's um 10.45 Uhr los, sowohl im Free-TV als auch im Livestream via zdf.de.

Auch die Übertragung von Eurosport könnt Ihr gratis auf Eurosport 1 empfangen, allerdings nur im Fernsehen. Der Livestream über discovery+ ist kostenpflichtig.

Diese Kosten könnt Ihr Euch vielleicht sparen, wenn Ihr ein DAZN-Abo besitzt - Eurosport ist nämlich beim Streamingdienst inbegriffen. Hier könnt Ihr Euch eines der drei Pakete sichern.

Ski alpin: Der WM-Zeitplan

DatumUhrzeitRennenOrt
Mo., 6. Februar11 UhrKombination der DamenMéribel
Di., 7. Februar11 UhrKombination der HerrenCourchevel
Mi., 8. Februar11.30 UhrSuper-G der DamenMéribel
Do., 9. Februar11.30 UhrSuper-G der HerrenCourchevel
Sa., 11. Februar11 UhrAbfahrt der DamenMéribel
So., 12. Februar11 UhrAbfahrt der HerrenCourchevel
Di., 14. Februar13 UhrParallel-Rennen der Damen und HerrenMéribel
Mi., 15. Februar12.15 UhrTeam-Event, Parallel-RennenMéribel
Do., 16. Februar10 UhrRiesenslalom der DamenMéribel
Fr., 17. Februar10 UhrRiesenslalom der HerrenCourchevel
Sa., 18. Februar10 UhrSlalom der DamenMéribel
So., 19. Februar10 UhrSlalom der HerrenCourchevel