Als die nächste wichtige Hürde in Richtung Olympia 2018 genommen war, war die Zuversicht auf allen Ebenen groß. "Es ist ein Rückenwind spürbar, der international trägt und beflügelt. Von besonderer Bedeutung für das IOC ist, dass alle Regierungsebenen die Bewerbung unterstützen. Das können wir vorweisen, nicht nur verbal, sondern auch mit Garantien", sagte Thomas Bach, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), am Montag in München.
Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer unterstrich in der Staatskanzlei, "dass wir sehr gut unterwegs sind und Grund zur Zuversicht haben".
Dies hob auch Münchens Oberbürgermeister Christian Ude hervor: "Die Bewerberstadt München ist am Jahresende entspannter als in mancher Sommerwoche. Politisch haben wir zu keiner Zeit mehr Unterstützung bekommen. Wir sind in einer respektablen Rolle. Wir dürfen nicht vergleichen, aber wir müssen uns vor niemandem verstecken."
Zustimmung zum Eckdatenpapier
Am Montag stimmten Aufsichtsrat und Gesellschafter der Bewerbungsgesellschaft für Olympia 2018 in München dem Eckdatenpaier für das Bewerbungsbuch und das Umweltkonzept zu.
"Das Bid Book soll das Mini-Bid-Book noch einmal vertiefen und Antworten auf 17 Themen geben. Wir sind sicher, dass wir zu allen 17 Themen gute Antworten haben. Ich glaube, dass es uns gelingen wird, im Januar ein starkes Buch vorzulegen, dass dann auch die Grundlage für den Besuch des IOC im Juni ist", sagte Bernhard Schwank, Vorsitzender der Geschäftsführung von München 2018.
Am 11. Januar 2011 muss dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) das entscheidende Bewerbungsdokument, das sogenannte Bid Book, vorgelegt werden.
Garantien auch von der Bundesregierung
Zuletzt hatte auch schon die Bundesregierung die erforderlichen Garantien für die Bewerbung abgegeben. Für Bach ist dies ein "besonderes Bekenntnis". Zudem hatte sich Münchens Olympiabewerbung in Mexiko vor 600 NOK-Mitgliedern aus 205 Ländern beim ersten großen Auftritt als Candidate City von ihrer besten Seite gezeigt und einige Pluspunkte sammeln können.
IOC-Vizepräsident Bach wies am Montag zudem noch einmal darauf hin, "wie konservativ die Budgets gerechnet sind. Sie sind nicht schöngerechnet. Das Organisationskomitee wird mindestens mit einer schwarzen Null abschließen." Das Budget sei "so gering, wie bei kaum einer anderen Bewerbung zuvor. Es hat katalysatorische Wirkung auf Dinge, die sowieso Unterstützung benötigen".
Laut Ude würden bei einer Ausrichtung Kosten von insgesamt 2,9 Milliarden Euro anfallen. Davon seien "1,3 Milliarden Durchführungsetat des IOC", die restlichen 1,6 Milliarden für große Infrastrukturmaßnahmen vorgesehen, "die seit Jahren gefordert werden". Die hohen Kosten würden mit den ökologischen Standards zusammenhängen, "die wir erreichen wollen. Ohne die Spiele könnten diese Projekte nicht über die Bühne gehen."
In Sachen Umwelt ist die Bewerbungsgesellschaft der Überzeugung, so Schwank, "dass wir damit ganz weit vorne sind. Das hat auch das IOC so gesehen". Man habe das Konzept noch einmal "verfeinert und mit über 100 Millionen finanziell abgesichert. Mit den Beschlüssen haben wir eine sehr starke Basis, auf der wir die Bewerbung vorantreiben können."
SPD-Politikerin Dagmar Freitag sorgt für leichte Misstöne
Für leichte Misstöne sorgte am Montag allerdings Dagmar Freitag, Vorsitzende des Sportausschusses des Bundestages. Sie übte nach einem Ortstermin Kritik an Garmisch-Partenkirchens Bürgermeister Thomas Schmid.
"In der Bewerbung hätte mehr Fingerspitzengefühl gezeigt werden müssen. Der Bürgermeister hätte mehr mit den Bürgern und den Fraktionsvorsitzenden der kleinen Fraktionen kommunizieren müssen. Da ist nicht alles optimal gelaufen", sagte die SPD-Politikerin.
Ein Streit mit einigen Grundstücksbesitzern um Flächen für Olympia 2018 hatte in Garmisch-Partenkirchen wochenlang für negative Schlagzeilen gesorgt. "Natürlich gibt es im Nachgang immer Kritik, aber wir nehmen das sportlich. Wir sind auf einem guten Weg. Die Mehrheit der Bevölkerung ist für die Olympischen Spiele", meinte Schmid dazu.
Schwank sagte dazu, dass es "in den nächsten zwei, drei, vier Wochen" abschließende Gespräche mit den Grundstückseigentümern geben würde: "Wir sind nach den letzten Gesprächen sehr zuversichtlich."