"Ich glaube nicht, dass die Spiele dadurch Schaden genommen haben. Die Leute haben gesehen, dass wir diese Entscheidungen treffen mussten", sagte er in Rio.
Für Bach sind die Verzögerungen auch keine Peinlichkeit. "Das IOC kann für das Timing nicht verantwortlich gemacht werden", betonte er. Man habe keinen Einfluss auf die Veröffentlichung des McLaren-Berichts gehabt. Außerdem sei das IOC nicht dafür zuständig, dass die Welt-Anti-Doping-Agentur schon vor Jahren diversen Hinweisen über Doping in Russland nicht nachgegangen sei und auch die Doping-Labore offenbar nicht richtig führe.
Bach räumte ein, dass durch die vielen Überprüfungen der russischen Athleten "ein großer Zeitdruck" entstanden sei. Jetzt müsse man aber nicht ins Detail gehen, sondern die letzten offenen Fragen bis zur Eröffnungsfeier "unter großem Zeitdruck" am Freitag zu klären.
Bach rechtfertigt sich: "Kann nicht alles kommentieren"
Nachdem alle Weltverbände die Doping-Überprüfung der russischen Athleten abgeschlossen haben, werden CAS-Experten und eine Drei-Personen-Kommission des IOC entscheiden, wie viele der 387 russischen Athleten, die sich für Rio qualifiziert haben, starten dürfen. Bis Sonntag waren 117 Sportler aus dem Riesenreich gesperrt worden.
Bach wehrte sich auch gegen Vorwürfe, Aussagen von russischen Regierungsvertretern, dass es dort kein staatlich gelenktes Doping gebe, nicht energisch genug zurückgeweisen zu haben. "Ich kann nicht alles kommentieren", sagte der Fecht-Olympiasieger von 1976. Das IOC könne keine Vertreter von Regierungen in irgendwelchen Ländern sanktionieren, betonte der 62-Jährige.
Angesprochen auf sein gutes Verhältnis zu Russland erklärte der Jurist: "Ich habe seit der Veröffentlichung des McLaren-Reports keinen Kontakt zu russischen Regierungsvertretern mehr gehabt."