Die Olympiastadt Tokio schließt die Stadien, dennoch werden bei den olympischen Geister-Spielen inmitten der Corona-Pandemie nicht alle Plätze leer bleiben. Während hohe Würdenträger, Funktionäre und Sponsorenvertreter (möglicherweise sogar mit Anhang) die Wettbewerbe live verfolgen dürfen, gibt es auch für Fans wenige Ausnahmen außerhalb des Großraums Tokio. Wie die Veranstalter mitteilten, werden bei 34 von insgesamt 750 Sessions Zuschauer erlaubt sein.
Wie die Hauptstadt Tokio sind auch die Präfekturen Chiba, Saitama und Kanagawa vom Notstand der Regierung betroffen. Dort finden mehr als 95 Prozent aller Wettkämpfe statt. Für die wenigen Events, die im Rest des Landes verteilt sind, gelten andere Vorschriften. So dürfen zu den Baseball-, Softball- und Fußball-Spielen in Fukushima und Miyagi bis zu 10.000 Zuschauer kommen. Die gleichen Standards gelten auch für Shizuoka, wo das Radfahren stattfindet.
In Ibaraki dürfen nur Schulkinder zum Fußball gehen, in Miyagi ist nur die Abendsession öffentlich, in Hokkaido muss die Entscheidung darüber noch fallen. Die Marathonläufe und die Geher-Wettbewerbe, die wegen der Hitze in Tokio nach Sapporo verlegt wurden, finden auf öffentlichen Straßen statt, allerdings haben die Behörden die Bevölkerung bereits aufgefordert, den Strecken fernzubleiben.
Am Donnerstag hatte die japanische Regierung wegen der steigenden Coronainfektionen den vierten Notstand ausgerufen, der allerdings nur im Großraum Tokio gilt. Wenige Stunden später schloss sie die Zuschauer für die Spiele (23. Juli bis 8. August) aus den Stadien aus. Eine Entscheidung über die Paralympics (24. August bis 5. September) steht noch aus. Der Notstand gilt vorerst bis zum 22. August.