Mit leerem Blick verharrte Max Hartung noch lange auf der Planche. Das bittere und viel zu frühe Ende des letzten Einzel-Wettkampfes seiner Karriere schmerzte. Nichts war es mit dem Traum vom Podest bei Olympischen Spielen, nichts war es mit dem erhofften Schub für den Team-Wettbewerb.
Die Enttäuschung sei "sehr groß. Da war mehr drin", sagte Hartung nach einem ernüchternden Tag für die mit so großen Hoffnungen gestarteten deutschen Säbelfechter. Für Hartung und Co. war er bereits nach dem Achtelfinale beendet.
"Es ist noch nicht ganz vorbei, aber es ist schon schade", sagte der viermalige Europameister, der seine sportliche Laufbahn nach den Sommerspielen beendet. Aber, ergänzte er, es komme nicht auf "den einen Tag hier an, bei dem noch so viel im Vorfeld schwierig und anders" war: "Ich hatte eine tolle Karriere".
Olympia: Hartung will nun die "Wunden lecken"
Ursprünglich hatte der 31-Jährige bereits im vergangenen Jahr aufhören wollen, entschied sich nach der Verlegung der Spiele aber für ein weiteres Jahr als Profisportler. Nun hofft Hartung, der sich auch durch den Kampf für Athletenrechte einen Namen gemacht hat, auf einen krönenden Abschluss - im Einzel blieb ihm dieser verwehrt.
Nach einem überzeugenden Auftaktgefecht verlor er gegen den Iraner Ali Pakdaman überraschend deutlich mit 9:15. "Zu schnell, zu hektisch" sei sein Auftritt im Achtelfinale gewesen", sagte Hartung. Die Nervosität habe er nicht vertreiben können. Sein Dormagener Teamkollege Matyas Szabo verpasste ebenfalls den Sprung unter die besten Acht. Mit 13:15 verlor der Sportsoldat knapp gegen den für das Russische Olympische Komitee (ROC) startenden Kamil Ibragimow, der zum Auftakt bereits Benedikt Wagner (Dormagen) besiegt hatte.
Bei aller Enttäuschung rückte Hartung aber auch sein letztes sportliches Ziel in den Fokus. "Wir werden uns schnell das Krönchen richten und dann geht es wieder los", sagte er mit Blick auf den Wettkampf mit seinen Teamkollegen aus Dormagen am Mittwoch. Es gehe nun darum, "die Wunden zu lecken. Wir werfen nochmal alles rein".
Zum Abschied soll es dann endlich mit der ersten olympischen Medaillen klappen, nachdem bei Welt- und Europameisterschaften bereits etliche Erfolge heraussprangen. "Es wäre natürlich total geil, wenn wir zeigen können, was wir drauf haben", sagte Hartung: "Das würde ich mir sehr wünschen."
Den Degen-Wettbewerb der Frauen, der ohne deutsche Beteiligung stattfand, gewann am Samstag die Chinesin Sun Yiwen, 2016 Olympia-Dritte, durch einen 11:10-Finalsieg gegen Ana Maria Popescu (Rumänien). Bronze ging an die Estin Katrina Lehis. Die einzige deutsche Fechterin in Tokio, Leonie Ebert (Werbach) startet am Sonntag (10.55 Uhr MESZ) in den Florett-Wettbewerb.
Olympia 2021 in Tokio: Medaillenentscheidungen am 24. Juli
Uhrzeit | Sportart | Klasse/Disziplin | Geschlecht |
2.50 Uhr | Gewichtheben | Gewichtsklasse bis 49 kg - Gruppe A | Frauen |
3.45 Uhr | Schießen | Luftgewehr | Frauen |
4 Uhr | Radsport | Straßenrennen | Männer |
6.40 Uhr | Gewichtheben | Gewichtsklasse bis 49 kg - Gruppe B | Frauen |
8.30 Uhr | Schießen | Luftpistole | Männer |
9.25 Uhr | Bogenschießen | Mannschaft | Mixed |
11.15 Uhr | Judo | Superleichtgewicht | Frauen/Männer |
12.50 Uhr | Fechten | Degen Einzel | Frauen |
13.20 Uhr | Fechten | Säbel | Männer |
13.30 Uhr | Taekwondo | Gewichtsklasse bis 49 kg | Frauen |