Bronze sicherten sich die Australier durch ein 107:93 (53:45) gegen Europameister Slowenien. NBA-Star Luka Doncic von den Dallas Mavericks, der mit seinem Team die deutsche Auswahl im Viertelfinale ausgeschaltet hatte, ging somit leer aus.
Auf dem Feld legte Kevin Durant eine Fahne über seinen Kopf, zeigte stolz die Stars and Stripes und kostete den Moment voll aus. "Yes, Sir", rief der Kapitän des Team USA laut durch die leere Arena, nachdem er die Basketballstars mit einer Galavorstellung zum vierten Olympiasieg in Serie geführt hatte. Es ist das 16. Gold für den Favoriten, dabei war die Mannschaft in diesem Sommer gleich mehrmals gestolpert.
"Das fühlt sich gut an, weil wir viel durchgemacht haben", sagte Durant, beim 87:82 (44:39) im Finale gegen Frankreich mit 29 Punkten der überragende Akteur. "Die vielen Neuen im Team, COVID, die Art von Blase, in der wir uns befanden", listete er auf. Die Mission sei schwierig gewesen, denn "niemand hat erwartet, dass wir verlieren".
Am Ende wurde sie erfüllt. Wie immer. Vor allem dank Durant, den der Weltverband FIBA für dessen Heldentaten als "Captain America" feierte. Der amerikanische TV-Sender ESPN beschrieb den Auftritt des zweimaligen NBA-Champions gar als "spirituelle Erfahrung".
Kevin Durant ist US-Topscorer bei Olympischen Spielen
"KD", dessen Manager Rich Kleiman Stunden vor dem Endspiel eine Vertragsverlängerung seines Klienten bei den Brooklyn Nets um vier Jahre angekündigt hatte, zog durch sein drittes Gold nach London 2012 und Rio 2016 mit Rekordhalter Carmelo Anthony gleich. Und: Kein US-Profi hat bei Sommerspielen mehr Punkte erzielt als Durant (435).
"Ich bin stolz auf alle im Team, auf den Trainerstab. Sie haben uns so gut auf das Spiel vorbereitet", sagte der Matchwinner. Der Plan war wichtig, schließlich hatten die Franzosen den USA beim Vorrundenstart die erste Pleite auf olympischer Bühne seit dem Halbfinale 2004 zugefügt und die Sorgen vergrößert - nach zwei Niederlagen in der Vorbereitung.
Durant macht von der Linie alles klar
Die Amerikaner hatten zunächst in der Offensive Schwierigkeiten. Doch der Rekordsieger blieb stets cool, auch als zehn Sekunden vor Schluss Nando de Colo noch einmal mit Freiwürfen auf 82:85 verkürzte. Anschließend wurde Durant gefoult und machte an der Linie mit zwei Treffern alles klar. Der passende Schlusspunkt.
"Mission accomplished!", Auftrag erfüllt, twitterte der US-Verband nach der Schlusssirene. Zuvor hatte Gregg Popovich in der Saitama Super Arena auf der Bank gelitten. "Ich war wie erstarrt", sagte der Startrainer, solche Spiele fühlten sich an, als habe man "seinen Körper verlassen".
Die Franzosen, WM-Dritter von 2014 und 2019, mussten sich zum dritten Mal nach 1948 und 2000 mit Silber begnügen. 18 Ballverluste waren für eine Überraschung zu viel. Als beste Werfer kamen die NBA-Profis Rudy Gobert und Evan Fournier auf jeweils 16 Punkte.