Olympia 2022 - Medaillencheck, Eisschnelllauf (14 Entscheidungen)
Vorbei sind die Zeiten, als sich Anni Friesinger-Postma ins Ziel stürzte und per galantem Kick mit dem Fuß noch schnell das Finale der Team-Verfolgung klar machte. Zwar läuft Claudia Pechstein, die 2010 gesperrt fehlte, immer noch. Wenig aussichtsreich geht sie genauso wie Michelle Uhrig, Joel Dufter und Felix Rijhnen an den Start.
Einziger Kandidat, einer Siegerehrung auf der Medals Plaza beizuwohnen, ist Patrick Beckert über die 10.000 Meter.
Olympia 2022 - Medaillencheck, Langlauf (12 Entscheidungen): 1x Bronze
Bei den vergangenen beiden Olympischen Spielen hat das deutsche Team die norwegischen Meisterschaften nur einmal "gestört". Die Damen-Staffel holt 2014 Bronze. Auch in Peking könnte dies möglich sein. Angeführt wird das Quartett nämlich Katharina Hennig, die bei der Tour de Ski in die Top 10 in der Endabrechnung gelaufen.
Die 26-Jährige scheint die einzige im gesamten Team zu sein, die in den Einzelrennen für eine Medaille sorgen könnte. Beste Chancen dürfte sie dafür über die 10 Kilometer im klassischen Stil haben - in Val die Fiemme Anfang Januar war sie in dieser Disziplin auf Platz drei gelaufen.
Olympia 2022 - Medaillencheck, Nordische Kombination (3 Entscheidungen): 2x Gold, 2x Bronze
Fünf von neun möglichen Medaillen räumten die Kombinierer in Pyeongchang ab, davon dreimal Gold in drei Entscheidungen. Ganz so dominant werden sie dieses Jahr nicht erwartet, auch wenn mit Vinzenz Geiger, Eric Frenzel und Terence Weber gleich drei Deutsche in der Top-5 des Weltcups rangieren. Für die Staffel zusammen mit dem im Januar wiedererstarkten Johannes Rydzek ist Gold fast schon Pflicht.
In den beiden Einzelwettbewerben von der Groß- und der Normalschanze sind wir uns sicher, der Geiger-Zähler wird mindestens einmal ausschlagen, auch wenn Jarl Magnus Riiber der große Favorit ist. Der Norweger laboriert aber aktuell an Rückenproblemen. Dennoch wird einer des deutschen Quartetts den Norweger einmal abfangen, sofern man sich nicht wie 2014 in Sotschi kurz vor dem Ziel gegenseitig in die Quere kommt und über den Haufen rennt.
Olympia 2022: Sportstätten bei den Olympischen Winterspielen in Peking in der Übersicht
Name | Wettbewerbe | Kapazität |
Nationalstadion | Eröffnungs- und Abschlussfeier | 80.000 |
Nationales Schwimmzentrum | Curling | 6.000 |
Nationales Hallenstadion | Eishockey | 18.000 |
Wukesong Arena | Eishockey | 9.000 |
Nationale Eisschnelllaufhalle | Eisschnelllauf | 12.000 |
Hauptstadt-Hallenstadion | Eiskunstlauf und Shorttrack | 13.000 |
Big Air Shougang | Ski Freestyle Big Air, Snowboard Big Air | k.A. |
National Sliding Centre | Bob, Skeleton und Rodeln | 10.000 |
Nationales Ski Alpin Zentrum | Ski Alpin | 8.500 |
Nationales Skilanglauf- und Biathlonzentrum | Biathlon, Skilanglauf und Nordische Kombination | 10.000 |
Nationales Skisprungzentrum | Skispringen, Nordische Kombination | 10.000 |
Genting Snowpark | Ski Freestyle, Snowboard | k.A. |
Olympia 2022 - Medaillencheck, Rodeln (4 Entscheidungen): 4x Gold, 2x Silber, 1x Bronze
Alles eitel Sonnenschein alle Jahre bei den Rodlern. Das lag in der Dekade ganz besonders an der Trainingsgruppe Sonnenschein aus Berchtesgaden. Felix Loch, Natalie Geisenberger und die Doppelsitzer Tobias Wendl und Tobias Arlt räumten so ziemlich alles ab, was glänzte.
In Peking sind die Bayern aber ausnahmsweise nicht die absoluten Top-Favoriten. Stattdessen haben mit Johannes Ludwig, Julia Taubitz und dem Team Toni Eggert/Sascha Benecken drei andere den Gesamtweltcup gewonnen. Beste Aussichten also für eine Medaillenflut im Eiskanal!
Wir sind sogar so arrogant und sagen: Die einzig knifflige Entscheidung dürfte bei den deutschen Trainern bei der Nominierung für die Team-Staffel fallen.
Olympia 2022 - Medaillencheck, Shorttrack (9 Entscheidungen)
Eisschnelllauf und doch unterschiedlich. Völlig unterschiedlich sieht auch die Karriereplanung von Eisschnellläuferin Claudia Pechstein im Vergleich zu der von Shorttrackerin Anna Seidel aus. Während die eine mit knapp 50 Jahren weiterhin im Oval Bestzeiten jagt, wird die 23-jährige Seidel nach Peking ihre Profikarriere beenden.
Chancen auf Edelmetall sind gering, die Dresdnerin hatte eigentlich sogar die geforderte Qualifikation verpasst. Seidel ist die einzige Starterin, durfte auch nur eine Begleitperson mitnehmen. Die Wahl fiel nicht auf ihren Trainer Stuart Horsepool, sondern auf Betreuer Robert Becker. "Das Material ist ein großer Faktor und unser Bundestrainer kann da gewisse Dinge einfach nicht, wie Schienen zu biegen oder einen Radius zu schleifen. Da wäre er etwas aufgeschmissen", erklärte Seidel.