12. Argentinien
Argentinien ist in Rio zwar zum zweiten Mal nach 2012 bei Olympischen Spielen dabei. Die Ergebnisse passten in diesem Jahr allerdings nicht immer. So erlebte die Mannschaft von Trainer Eduardo Gallardo beispielsweise bei den Panamerika-Meisterschaften eine herbe Enttäuschung, als im eigenen Land lediglich Rang drei hinter Brasilien und Chile heraussprang.
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Dennoch hat sich der argentinische Handball in den vergangenen zehn Jahren beachtlich entwickelt. Bei den Weltmeisterschaften 2011 und 2015 reichte es jeweils zu Platz zwölf. In der Gruppe mit Frankreich, Kroatien, Dänemark, Tunesien und Katar sind die Südamerikaner zwar Außenseiter, an einem guten Tag ist es der Truppe aber zumindest zuzutrauen, zum Stolperstein zu werden.
Besonders sollte man die Simonet-Brüder im Auge behalten. Sebastian und Pablo spielen in Spanien und bilden gemeinsam das Herzstück im Rückraum der Nationalmannschaft. Ganz bitter: Mit Diego (Montpellier) fehlt der dritte und beste der drei Brüder. Er zog sich im März einen Bänderriss im Knie zu.
11. Ägypten
Der ägyptische Handball erlebte seine Glanzzeit zwischen 1995 und 2001, als einmal sogar das WM-Halbfinale erreicht wurde. Es folgten einige magere Jahre, doch nun scheinen die Nordafrikaner wieder auf einem guten Weg zu sein. In diesem Jahr wurde Ägypten Afrika-Meister und ist erstmals seit 2000 wieder für Spiele qualifiziert.
Ein Verdienst von Nationalcoach Marwan Ragab, der seit 2013 konsequent auf junge Spieler setzt und so langsam die Früchte dafür erntet. Beim Vierländer-Turnier in Straßburg vergangene Woche zeigte Ägypten gute Ansätze, es wurde aber gleichzeitig deutlich, dass es im Normalfall gegen die großen Nationen noch nicht für Siege reicht. Gegen Deutschland setzte es eine 27:30-Niederlage, gegen Frankreich ein 26:30.
Ein großes Problem ist die fehlende Wettkampfpraxis auf internationalem Top-Niveau. Fast alle Spieler in Ragabs Kader, in dem man Stars vergeblich sucht, stehen bei Vereinen in der Heimat unter Vertrag.
10. Brasilien
Für die brasilianischen Spieler ist es das Highlight schlechthin. Olympia im eigenen Land - was könnte schöner sein? Der spanische Trainerfuchs Jordi Ribera bereitet das Team seit zwei Jahren auf Rio vor und erzielt dabei gute Fortschritte, wie der Triumph bei den Panamerika-Meisterschaften zeigt.
"Wir haben ein junges und sehr gutes Team. Unsere Arbeitsphilosophie ist seit der Amtsübernahme von Jordi gewachsen", sagte Torhüter Maik Santos. Gleich zehn Spieler aus dem Kader verdienen ihr Geld in Europa, sieben davon alleine in der spanischen Liga Asobal.
Der Ausfall vom international sehr erfahrenen Linksaußen Felipe Borges ist derweil ein herber Schlag. Er zog sich bei der Panamerika-Meisterschaft eine Schulterverletzung zu, die noch immer nicht verheilt ist.
9. Tunesien
Obwohl die Tunesier das Finale der Afrika-Meisterschaft gegen Ägypten verloren haben, sind sie etwas stärker einzuschätzen als der zweite afrikanische Teilnehmer. Dabei zeigten sich die Tunesier zuletzt im Angriff in guter Verfassung, die Abwehr weist dagegen oft große Lücken auf. Zudem gibt es Probleme beim Rückzugsverhalten.
Einer der gefährlichsten Spieler der Tunesier ist der Ex-Kieler Wael Jallouz, der beim FC Barcelona spielt und mächtig Druck aus dem Rückraum erzeugen kann. Zudem ist Amine Bannour für Großtaten gut, wie er mit seinen elf Toren im Vorbereitungsspiel bei der 32:38-Niederlage gegen das DHB-Team bewiesen hat.
Ähnlich wie Ägypten versucht Tunesien, über Emotionen ins Spiel zu kommen. Schaffen sie das in Rio, ist womöglich sogar der Einzug ins Viertelfinale möglich.