Lediglich der Viererkajak der Männer enttäuschte als Vierter, blieb wie zuletzt 1984 ohne eine Medaille. Bemerkenswert: Alle fünf deutschen Olympiasieger von 2012 sind erstmals bei Sommerspielen dabei.
"Die jungen Wilden haben alles richtig gemacht, es war ein perfekter Lauf", lobte Canadier-Bundestrainer Kay Vesely seine Schützlinge. Der 20-jährige Kuschela strahlte: "Der Endspurt war grandios." Das Duo aus Potsdam setzte sich über die 1.000 Meter ganz souverän vor den Weißrussen Andrej und Alexander Bachdanowitsch durch.
Freudentränen bei den Mädels
Bei den Frauen rollten einen Tag nach Silber im Viererkajak die Freudentränen. "Wir wollten das einfach hier genießen, einen perfekten Lauf hinlegen - und das ist mehr als gelungen", meinte die 24 Jahre alte Leipzigerin Dietze.
Ihre 23-jährige Potsdamer Kollegin Weber sagte: "Unfassbar." Insgesamt haben die Kanuten somit vor den vier Sprintwettbewerben schon sechs Medaillen eingefahren: Dreimal Gold, einmal Silber und zweimal Bronze. Das erklärte Ziel sind sieben Medaillen.
Weber und Dietze hatten sich über die 500 Meter mit einer halben Bootslänge Vorsprung auf die 2004 und 2008 siegreichen Ungarinnen Katalin Kovacs/Natasa Douchev-Janics durchgesetzt. Das Männer-Flaggschiff konnte dagegen nicht glänzen.
Beim Sieg von Australien fehlten Marcus Groß, Norman Bröckl (beide Berlin), Tim Wieskötter (Potsdam) und Max Hoff (Essen) allerdings nur 0,322 Sekunden zu Bronze. Das holte sich Tschechien, die Ungarn paddelten zu Silber.
Sieg im B-Finale
Gar nicht erst in den Endlauf war im Einerkajak die viermalige Olympiasiegerin Katrin Wagner-Augustin gekommen. Die 34-Jährige belegte im B-Finale den ersten und somit insgesamt neunten Rang. Es gewann die Ungarin Danuta Kozak vor Peking-Olympiasiegerin Inna Ossipenko-Radomska aus der Ukraine.
Platz drei belegte die Südafrikanerin Bridgitte Hartley. Die Italienerin Josefa Idem, die in den achtziger Jahren noch für Deutschland gestartet war, kam bei ihrer achten Olympia-Teilnahme auf Rang fünf.