Trotzdem haderte die 37-Jährige, die vor vier Jahren in Peking Rang vier belegt hatte, nicht mit ihrer Platzierung. "Ich bin sehr glücklich mit dem fünften Platz. Ich habe alles gegeben. Zum Schluss hat mir etwas die Kraft gefehlt. Da konnte ich nicht mehr schneller", sagte Maurer und konnte wenige Minuten nach dem Rennen schon wieder lachen.
Lange lag Maurer hinter der neuen Olympiasiegerin Eva Risztov aus Ungarn in der Spitzengruppe, hatte beim Schlussspurt im Serpentine-See nach knapp zweistündiger Strapaze aber nichts mehr zuzusetzen.
10,4 Sekunden betrug schließlich der Rückstand auf die Drittplatzierte Martina Grimaldi aus Italien. Damit ist der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) weiter ohne Medaille. Silber sicherte sich die Amerikanerin Haley Anderson. Lange Gesichter gab es bei den Briten: Weltmeisterin Keri-Anne Payne wurde Vierte.
Maurer war mit sich im Reinen. "Ich habe das Rennen genossen. Es war eine tolle Atmosphäre", sagte die zweimalige Weltmeisterin aus Wiesbaden und hatte weder an der Wasserqualität noch an dem sonst üblichen Gerangel im Wasser etwas auszusetzen. "Das Hauen und Stechen ist ausgeblieben", sagte Maurer.
Karriereende offen
Über die noch längere Distanz von 25 Kilometern gilt sie als stärker - doch die ist nicht olympisch: "Natürlich wäre es schön, wenn es auch bei Olympia noch die eine oder andere Strecke mehr geben würde. Vielleicht ändert sich das ja in der Zukunft."
Davon würde Maurer zwar nicht mehr profitieren, die Fortsetzung ihrer Karriere bis zu den nächsten Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro wollte sie aber nicht ausschließen. "Ich plane jetzt von Jahr zu Jahr. Ich habe Rio nicht im Kopf. Aber ich habe gezeigt, dass ich noch mit den Besten mithalten kann", sagte Maurer, die am Sonntag erst mal die Abschlussfeier im Olympiastadion genießen will.
Einen Tipp hatte Maurer noch für Rekord-Weltmeister Thomas Lurz, der am Freitag als große Goldhoffnung an den Start geht: "Es wird für ihn wichtig sein, sich früh vorne zu positionieren."