Doping ist aktuell eines der zentralen Themen im Sport. Britta Steffen, die bei den Spielen 2008 in Peking zwei Mal Gold holte und 2000 in Sydney Bronze über 4x200 Meter Freistil ergatterte, hat diesbezüglich eine äußerst ungesunde Denkweise bei vielen Athleten ausgemacht.
"Einerseits: Wie will man gegen den weit verbreiteten Glauben ankämpfen: Ohne Mittel keine Titel?", fragte die 32-Jährige in der Sport Bild und fuhr fort: "Andererseits: Ich habe den Eindruck, dass unter Sportlern weltweit zunehmend die Vorstellung herrscht, dass das Dopen doch gar nicht so schlimm sei."
Einige Sportler würden Doping "wie ein Verkehrsdelikt" betrachten: "So nach dem Motto: Habe ich da mein Fahrverbot verbüßt, bekomme ich den Führerschein ja auch wieder. Dieses Denken finde ich gefährlich."
"Manchmal zahlt man drauf"
Außerdem äußerte sich Steffen zu den generellen Problemen des Sports in Deutschland, von denen auch die Schwimmer betroffen sind. Bei Olympia in London hatte der DSV nämlich ein Debakel erlebt und erstmals seit 1932 keine Medaille im Beckenschwimmen geholt.
"Außerhalb des Fußballs und weniger anderer Ausnahmen ist Leistungssport in Deutschland schwer umzusetzen. Manchmal zahlt man drauf", sagte die Brandenburgerin: "Es wird nicht genügend getan, um den Sportlern eine Perspektive aufzuzeigen, mit der sie auch nach der Karriere noch Chancen auf ihren Traumberuf haben. Das ist in anderen Ländern anders."