In einem Interview mit der Rhein-Neckar-Zeitung verteidigte der Chef des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) den IOC-Präsidenten und seinen DOSB-Vorgänger Thomas Bach in der "Causa Russland" außerdem ausdrücklich gegen Kritik wie von IOC-Alterspräsident Richard Pound.
"Ich rate zu einer differenzierten Betrachtung der durchaus nachvollziehbaren Entscheidung des IOC", sagte Hörmann erneut und machte wie zuvor schon Bach die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) für die eingetretenen Probleme in den Tagen vor der Eröffnungsfeier von Rio verantwortlich.
"Thomas Bach ist nicht Teil des Problems"
Seine Fehleinschätzung der Auswirkungen des IOC-Beschlusses vom 24. Juli kommentierte der 55-Jährige nicht. Nach der vom IOC angeordneten Weitergabe der Prüfung von russischen Aktiven durch die einzelnen Weltverbände hatte Hörmann sich vorherigen Voraussagen zu einer russischen Olympia-Mannschaft mit lediglich 40 bis 50 Mitgliedern "anschließen" wollen. Einen Tag vor Olympia-Beginn jedoch waren bereits 271 von Russlands zuvor 387 nominierten Aktiven für die Wettkämpfe in Brasilien zugelassen worden.
Pounds Kritik an der IOC-Politik gegenüber Russland und an Bach wies Hörmann entschieden zurück: "Speziell Pound als ehemaliger Chef der WADA sollte sich erst mal selbst an die Nase fassen - denn Bach hat nun mit seinem Team die Fehler von Dritten ausgebügelt. Thomas Bach mit seiner Mannschaft ist also Teil der Lösung und nicht des Problems."