Russlands Sportminister Witali Mutko hat den McLaren-Report als "gefälscht" bezeichnet und will zum juristischen Gegenschlag ausholen.
Der Report, der kurz vor den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro das Staatsdoping in Russland publik gemacht und zum Rio-Ausschluss zahlreicher Russen geführt hatte, sei "fehlerhaft", sagte Mutko dem russischen Sender Match TV: "Vor einem Gericht wird er nicht standhalten." Nähere Angaben zu den vermeintlichen Lücken machte der Politiker nicht.
Man habe den Report eingehend analysiert und werde seinen Standpunkt dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) und der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) mitteilen, sagte Mutko und behauptete, der WADA-Sonderbeauftragte Richard McLaren habe dem IOC "keinerlei Beweise für mögliche Verstöße Russlands gegen die Anti-Doping-Regeln geliefert".
Mutko: "Ziehen vor Zivilgericht"
Daher sieht Mutko die im McLaren-Report geäußerten Vorwürfe als haltlose Verleumdung an. "Wir werden vor Zivilgerichte ziehen und all jene verklagen, die diese Behauptungen aufgestellt haben", sagte der Politiker.
Das IOC hatte alle im Report genannten russischen Sportler von Olympia in Rio verbannt, jedoch keinen kompletten Ausschluss Russlands ausgesprochen. Vielmehr übertrug das IOC die Verantwortung an die einzelnen Fachverbände. So nahmen trotz des flächendeckenden Staatsdopings 271 russische Athleten in Rio teil. Sie gewannen 56 Medaillen (19x Gold, 18x Silber, 19x Bronze) und belegten vor Deutschland (42/17+10+15) Rang vier im Medaillenspiegel.