IPC-Präsident: "Paralympics werden sicher sein"

SID
Sir Philip Craven ist der Präsident des IPC
© Getty

Der Präsident des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC), Sir Philip Craven, zeigt sich im Interview optimistisch, dass die Spiele spannend und sicher sein werden.

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Am Freitag haben in Vancouver die X. Winter-Paralympics begonnen. Sir Philip Craven, der Präsident des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC), erwartet bunte Spiele der Behinderten-Sportler vor begeisterungsfähigen kanadischen Zuschauern ohne Doping-Fälle und Sicherheitsdiskussionen. Das sagte der IPC-Präsident im Interview.

Frage: "Sir Craven, wie haben Ihnen die Olympischen Spiele gefallen?"

Sir Philip Craven: "Es waren sehr gute Spiele. Als IOC-Mitglied war ich in Vancouver und Whistler und habe die Spiele live vor Ort verfolgt. Das war eine gute Gelegenheit, viele Dinge zu testen, vor allem die Sportstätten. Ich bin auf jeden Fall auf den Geschmack gekommen."

Frage: "Was erwarten Sie von den Kanadiern als Gastgeber der Paralympics? Spüren Sie eine ähnliche Begeisterung für die Paralympics wie für Olympia?"

Craven: "Absolut. Das haben mich auch viele Kanadier während der Olympischen Spiele spüren lassen. Sie werden in allen Sportarten starke Teams haben und deshalb auch enthusiastisch von den Fans begleitet werden."

Frage: "Bei Olympia starb ein Rodler im Training, bei den alpinen Skirennen gab es zahlreiche Stürze: Haben Sie das Gefühl, dass die Behindertensportler in Vancouver sicher sein werden?"

Craven: "Ja, ich denke, sie werden sicher sein. Alles, was menschenmöglich ist, wurde getan, um die Sicherheit der Athleten zu gewährleisten."

Frage: "Sie haben als Basketballer, Leichtathlet und Schwimmer an Paralympics teilgenommen. Drei Monate vor den Winterspielen 2002 in Salt Lake City sind Sie zum IPC-Präsidenten gewählt worden und haben sich damals als Laien in Sachen Wintersport bezeichnet. Haben Sie inzwischen Gefallen daran gefunden?"

Craven:"Auf jeden Fall. Ich mag alle fünf Sportarten, aber als ehemaliger Mannschaftssportler habe ich eine leichte Vorliebe für Sledge-Hockey."

Frage: "2002 waren Sie beeindruckt von den Skirennläufern und haben diese anerkennend als Verrückte bezeichnet ..."

Craven: "Ja, das stimmt. Teufelskerle wäre aber wohl ein noch passenderer Ausdruck. Du musst dich dort auf den Pisten völlig gehen lassen. Und du brauchst unglaubliche Geschicklichkeit und Power."

Frage: "Deutschland hat in Turin Platz 2 im Medaillenspiegel belegt. Was trauen Sie der deutschen Mannschaft in Vancouver zu, und welche Nationen werden in Ihren Augen die stärksten sein?"

Craven: "Die Deutschen werden sicher sehr gut vorbereitet sein. Ich habe vor einigen Wochen auf der Zugspitze einige Sportler und Funktionäre getroffen und konnte mich selbst davon überzeugen. Aber die Konkurrenz wird groß sein."

Frage: "Turin 2006 blieb ohne Dopingfall. Haben Sie Bedenken, dass dies diesmal anders sein wird?"

Craven: "Ich hoffe nicht. Wir arbeiten sehr eng mit der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA zusammen und stellen immer wieder den erzieherischen Aspekt dieser Arbeit heraus. Und klar ist: Wenn es Betrüger geben sollte, werden sie gefasst und bestraft."

Frage: "Die Professionalität ist aber gestiegen. Gibt es im paralympischen Sport inzwischen Stars, die nur von ihrem Sport leben können?"

Craven: "Ich bin sicher, dass es einige gibt. Aber die größten Athleten sind die, die ihren Sport mit der Arbeit und dem Familienleben vereinbaren können. Das macht einen großen Champion aus."

Frage: "Snowboard hat sich um die Aufnahme ins paralympische Wintersportprogramm beworben. Welche Chancen sehen Sie auf einen baldigen Erfolg des Antrags?"

Craven: "Dafür muss sich noch einiges entwickeln. Der Sport muss in mehr Ländern ausgeübt werden, und es muss ein komplettes Programm von Welt- und Regionalmeisterschaften geben. Dann kann Snowboard bei den Winterspielen vertreten sein."

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