Bundestrainer Uwe Krupp hält für Stürmer Florian Busch ein Olympia-Ticket bereit, falls die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) rechtzeitig grünes Licht gibt. "Wenn er da ist, ist er ein guter Spieler. Dann greife ich gerne auf ihn zurück", sagte Krupp am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Essen.
Der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) hat für Busch nach der Aufhebung der Dopingsperre einen Antrag auf Wiederaufnahme in den NADA-Testpool gestellt. "Bis zum 22. Januar muss eine Entscheidung gefallen sein, damit er noch nominiert werden kann", erklärte DEB-Präsident Uwe Harnos.
An diesem Tag benennt der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) die letzten deutschen Teilnehmer für die Winterspiele in Vancouver (12. bis 28. Februar).
Athletenvereinbarung unterschrieben
Harnos kündigte an, auch eine negative Entscheidung der NADA zu akzeptieren. "Wenn es nicht geht, beginnen wir kein juristisches Geplänkel", sagte der DEB-Präsident. Die NADA muss eine Ausnahmegenehmigung erteilen, weil Busch bislang nicht dem Testpool angehörte.
Der Stürmer der Berliner Eisbären hatte erst vor einer Woche die Athletenvereinbarung unterschrieben, nachdem das Schweizer Bundesgericht die vom Internationalen Sportgerichtshof CAS verhängte Sperre bis zum 21. Februar 2011 wegen Verstoßes gegen die Anti-Doping-Richtlinien aufgehoben hatte.
Verzicht auf Hecht und Schubert
Busch hatte am 6. März eine Dopingkontrolle zunächst verweigert und erst später nachgeholt. Die Probe war negativ. Krupp hatte den Berliner am 30. Dezember nicht in seinen vorläufigen Olympia-Kader berufen.
In dem 23-köpfigen Aufgebot fehlen auch die NHL-Profis Jochen Hecht und Christoph Schubert. Der Bundestrainer begründete deren Nichtberücksichtigung mit den enttäuschenden Leistungen bei der WM 2009 in der Schweiz: "Ich erwarte von NHL-Spielern, dass sie Führungsrollen übernehmen und Akzente setzen. Wenn sie das nicht tun, helfen sie uns nicht weiter."
Werbung für Heim-WM
Krupp warb mit einigen Nationalspielern um Torjäger Michael Wolf mit einem Show-Training auf der Eisbahn an der Kokerei Zollverein in Essen für die Heim-WM (7. bis 23. Mai), die vor über 76.000 Zuschauern in der Arena des Fußball-Bundesligisten Schalke 04 eröffnet werden soll.
"Bislang sind knapp über 200.000 Karten verkauft", erklärte DEB-Sportdirektor Franz Reindl: "Wir wollen unser Ziel von 500.000 Zuschauern erreichen."