Linienroulette: Eines der großen Geheimnisse des Turniers ist gelüftet, die Frage nach den Linien der Topteams ist geklärt. Und vor allem bei den Kanadier bestätigte sich: Einige Stars müssen sich hinten einsortieren. Jarome Iginla etwa, Dauer-All-Star und der absolute Topmann der Calgary Flames, findet sich in der vierten Reihe wieder, gemeinsam mit Blackhawks-Kapitän Jonathan Toews. Die Russen dagegen setzen auf NHL-Power in Linie eins und zwei, und auf Erfahrung dahinter. Die Amerikaner sorgten innerhalb des Teams schon eine Woche vor Turnierbeginn für klare Verhältnisse.
Kanadas Lineup: 1. Nash - Crosby - Bergeron, 2. Staal - Getzlaf - Perry, 3. Marleau - Thornton - Heatley, 4. Morrow - Toews - Iginla.
Damit sind auch letzte Bedenken ausgeräumt, ob Ryan Getzlaf nach seiner Knöchelverletzung fit ist für die Spiele. Aber nach seinen zwei Toren und zwei Assists im vorerst letzten Spiel seiner Anaheim Ducks war das ohnehin keine Frage mehr. Zu beachten ist zudem die extrem gefährliche dritte Linie mit drei Spielern der San Jose Sharks.
Team Kanada in der SPOX-Analyse
Russlands Lineup: 1. Owetschkin - Datsyuk - Semin, 2. Kowaltschuk - Malkin - Afinogenow, 3. Radulow - Fedorow - Kozlow, 4. Saripow - Sinowjew - Morozow
Bei den Russen scheint alles klar zu sein. Es gab keine großen Überraschungen, das Turnier kann kommen.
Team Russland in der SPOX-Analyse
Lineup der USA: 1. Parise - Stastny - Kane, 2. Malone - Pavelski - Kessel, 3. Brown - Kesler - Langenbrunner, 4. Backes - Drury - Ryan
Die Amis werden aber mit Sicherheit rotieren und sich, anders als die Kanadier, viel aufs Checken verlassen. Denn rein spielerisch kann man mit den Kanadiern und Russen nicht mithalten. "Wir konnten nicht einfach die 23 besten Spieler nominieren", sagte Manager Ryan Burke folgerichtig. "Wenn wir mit unseren besten gegen Kanadas Beste antreten, dann kriegen wir den Arsch versohlt."
Schwedens Lineup: 1. Zetterberg - Forsberg - Hörnqvist, 2. Sedin - Sedin - Alfredsson, 3. Modin - Bäckström - Eriksson, 4. Weinhandl - Pahlsson - Franzen
Die Skandianvier machen noch ein riesiges Geheimnis um ihre Linien. Beim letzten Training war nicht klar zu erkennen, wer mit wem aufläuft. Aber die Medien in Schweden gehen aufgrund von Insider-Informationen von oben genanntem Lineup aus.
Team Schweden in der SPOX-Analyse
Gaborik muss pausieren: Ex-Weltmeister Slowakei muss in den ersten beiden Spielen des olympischen Eishockey-Turniers in Vancouver auf seinen Stürmerstar Marian Gaborik verzichten.
Der 28-Jährige von den New York Rangers, mit 35 Toren und 34 Vorlagen die Nummer acht in der Scorerliste der NHL, muss nach Angaben des slowakischen Mannschaftsarztes Dalimir Jancovic mindestens drei Tage mit dem Training aussetzen.
Gaborik, der vor einer Woche im Training seines NHL-Klubs bei einem Zusammenprall mit Torhüter Henrik Lundqvist eine Schnittwunde im Oberschenkel erlitten hatte, fehlt somit sowohl im Auftaktspiel am Mittwoch gegen den Erzrivalen Tschechien als auch am Donnerstag gegen Weltmeister Russland.
Theater um Goalie-Masken: Das olympische Eishockey-Turnier hat seinen ersten Mini-Skandal: US-Goalie Jonathan Quick muss das Design seiner Maske überarbeiten. Der Weltverband IIHF verlangt, dass der Slogan "Support Our Troops" wegen seines politischen Inhalts entfernt wird.
Auch Quicks Teamkollege Ryan Miller wurde gebeten, seinen Spruch "Miller Time" zu entfernen, da dieser auch der Slogan einer bekannten Brauerei ist. "Wir haben das amerikanische Team darüber informiert, dass dies Verletzungen der IOC-Regeln sind", sagte IIHF-Sprecher Szymon Szemberg.
Amerikas dritter Goalie Tim Thomas hatte bereits am Montag das Bild eines salutierenden Soldaten mit einem Klebeband überdecken müssen.
Luongo startet für Team Kanada: Von einem Paukenschlag zu sprechen, wäre wohl etwas zu viel gesagt, aber dass Roberto Luongo beim ersten Auftritt Kanadas zwischen den Pfosten stehen wird und nicht Martin Brodeur, kam doch etwas überraschend.
"Die Idee dahinter ist ganz einfach", sagte Headcoach Mike Babcock. "Luongo spielt bei den Canucks und hätte ohnehin mindestens eins der Spiele machen sollen. Und für Brodeur ist das eine Gelegenheit, sich noch etwas mehr auszuruhen."
Der Goalie der New Jersey Devils soll seine Chance aber noch bekommen: und zwar schon im zweiten Spiel gegen die Schweiz. Anschließend legt sich das Trainerteam auf die Nummer eins fest. Marc-Andre Fleury muss sich wie erwartet hinten anstellen.
Franzen hatte es im Urin: Für Johan Franzen kam es wenig überraschend, dass er noch für Schwedens Olympiakader nachnominiert wurde. "Ich habe extra keinen Urlaub gebucht", so der Rightwinger der Detroit Red Wings. "Ich hatte es einfach im Gefühl."
Dass er ausgerechnet für seinen Teamkollegen Tomas Holmström ins Team rutschte, sei allerdings sehr bitter. Schwedens Coach Bengt Ake Gustafsson erwartet viel von dem 30-Jährigen: "Das er jetzt schon wieder in so starker Form ist, war keineswegs zu erwarten. Aber wir wollen uns nicht beschweren."
Franzen hatte erst im Oktober einen Kreuzbandriss erlitten, meldete sich aber Anfang Februar wieder fit und hat schon wieder drei NHL-Spiele bestritten.