Angeführt von den Top-Angreifern Alexander Ovechkin (Washington Capitals) und Evgeni Malkin (Pittsburgh Penguins) machten sich die Goldfavoriten nach ihrer Ankunft am Flughafen direkt auf den Weg in den Olympiapark, wo am Abend die erste Trainingseinheit auf dem Programm stand.
Ganz Russland erwartet in diesem Jahr vom russischen Starensemble den Gewinn der Goldmedaille. "Natürlich haben wir Ziele, aber den Druck fühlen wir vielleicht ab Turnierbeginn", sagte Ovechkin nach der ersten Einheit im Bolschoi Ice Dome.
Dieses Gold im eigenen Land, scherzte der Superstar in Anspielung auf die explodierten Kosten der Spiele, sei seinen Landsleuten offenbar 50 Milliarden Dollar wert. Zuletzt hatte die Sbornaja 1992 bei den Winterspielen in Albertville den Olympiasieg geholt - dementsprechend groß ist nun die Last auf den Schultern von Ovechkin und Co.
"Ich bin ohnehin immer nervös", sagte Tretiak, der mit der Entzündung des Olympischen Feuers am vergangenen Freitag seinen ersten großen Auftritt hatte: "Aber momentan sind wir alle nervös. Jeder will gegen uns gewinnen und uns am liebsten im Endspiel herausfordern."
Problem im Tor
Ein Grund, warum Russland seit mehr als zwei Jahrzehnten auf Olympia-Gold wartet, ist sicherlich auch die häufig schwach besetzte Position im Tor. Der einstige Weltklasse-Goalie Tretiak ist allerdings davon überzeugt, dass die russichen Torhüter in Sotschi zu Höchstform auflaufen werden.
"Sergej Bobrowski spielt gut, ebenso Semyon Varlamov. Ich habe mit ihm gesprochen und er hat mir versichert, dass er gut drauf ist", sagte Tretiak, der zu seiner aktiven Zeit den Spitznamen "Der Mann mit den tausend Händen" trug und zehnmal Weltmeister wurde. Die Gastgeber bestreiten ihr erstes Gruppenspiel in Sotschi am Donnerstag (16.30/19.30 MEZ/OZ) gegen Slowenien.
Crosby warnt vor Russland
Nach seiner ersten Trainingseinheit bei den Olympischen Spielen in Sotschi hat der kanadische Superstar Sidney Crosby vor allem vor der Offensivkraft von Gastgeber Russland gewarnt. "Das kann sehr gefährlich werden, sie haben einige exzellente Spieler und jede Menge Potenzial", sagte der 26 Jahre alte Kapitän des Olympiasiegers.
Crosby, der in der NHL für die Pittsburgh Penguins spielt, war am Montag in der Olympiastadt am Schwarzen Meer angekommen. Vor der der Pflichtaufgabe zum Auftakt am Donnerstag gegen Norwegen bereitet ihm vor allem die russische Sturmreihe Kopfzerbrechen.
"Da werden wir einige exzellente Kombinationen sehen. Nochmal: Das schaut für mich wirklich sehr gefährlich aus", gab Crosby zu.
Vor vier Jahren hatte er Kanada bei den Winterspielen in Vancouver mit dem entscheidenden Treffer im Finale zum Olympiasieg geschossen. Damals war Crosby einer der Jüngsten im Team und trug den Spitznamen "Sid the Kid", heute ist er der Anführer. "Ich verspüre aber keinen Unterschied. Wir haben großartige Jungs in der Mannschaft und einige Leader in unserem Team. Wir müssen uns jetzt aneinander gewöhnen, das ist die wichtigste Aufgabe in den ersten Tagen", sagte Crosby.