Beim dritten Gold-Triumph der Niederlande im dritten Wettbewerb durch Mitfavorit Michel Mulder schaffte es der Chemnitzer nach zwei Läufen auf den hervorragenden siebten Platz.
Die 70,10 Punkte nach Läufen in 34,99 und 35,11 Sekunden markierten das beste deutsche Abschneiden über die Kurzdistanz seit dem Olympiasieg von Uwe-Jens Mey 1992 in Albertville. Zuletzt war der Berliner Michael Künzel als Elfter 1998 in Nagano in die Nähe einer Platzierung unter den ersten Zehn gekommen.
Mulder beseitigt Makel
Olympiasieger Mulder beseitigte den scheinbar ewigen Makel in der Erfolgsbilanz der Eisschnelllauf-Großmacht Niederlande. Als erster Oranje-Läufer sicherte sich der 27-Jährige Gold über 500 m. In der Medaillen-Sammlung fehlt der nun erfolgreichsten Olympia-Nation im Eisschnelllauf nur noch der Sieg über 500 m der Frauen sowie in beiden Teamverfolgungen.
Die Mulders sind zudem erst die zweiten Zwillinge auf dem Podest Olympischer Winterspiele. Zuvor war dies nur den Alpinen Phil und Steve Mahre (USA) in Sarajevo 1984 gelungen.
Michel Mulder siegte mit 69,31 Punkten (34,63 Sekunden/34,67) knapp vor Landsmann Jan Smeekens (69,32/34,59+34,72) und seinem Bruder Ronald (69,46/34,96+34,49/Bahnrekord). Vancouver-Olympiasieger und Weltmeister Mo Tae-Bum (Südkorea/69,69/34,84+34,85) wurde Vierter.
Ihle mit starkem Eindruck
Nico Ihle hinterließ gleich zum Auftakt einen ganz starken Eindruck. Im ersten Durchgang knackte er als erster die 35-Sekunden-Marke und belegte zur Halbzeit in 34,99 Sekunden einen hervorragenden siebten Platz. Nach seinem Lauf riss Ihle den rechten Arm in die Höhe und schrie seine Freude heraus. "Schneller war ich auf einer Flachlandbahn noch nie. Alles unter 35 Sekunden ist weltklasse. Es kommt aber darauf an, zwei gute Läufe hinzubekommen", sagte Ihle im "ZDF".
Auch mit seinem zweiten Lauf brauchte sich Ihle nicht zu verstecken. In 35,11 Sekunden knüpfte er an seinen herausragenden Auftritt an und konnte im Gegenteil zu Samuel Schwarz letztlich hochzufrieden sein.
Schwarz hatte in seinem ersten Rennen den Großteil der rund 6000 Zuschauer in der Adler Arena gegen sich. Im Duell mit dem Russen Alexei Jesin rief der Berliner nicht das Maximum ab und kam nach einem Wackler in der letzten Kurve nach 35,69 Sekunden ins Ziel. Ein weiterer schwacher Lauf in 35,68 Sekunden bedeutete für den 30-Jährigen Platz 34 mit 71,37 Punkten.
Ein Debakel erlebte Daniel Greig. Der Australier blieb unmittelbar nach dem Start im ersten Durchgang mit der Kufenspitze im Eis hängen und legte sich auf den Bauch - mit den Tränen kämpfend lief der 22-Jährige unter dem Jubel der Zuschauer ins Ziel.