Nach dem Triple Sieg in Seefeld hatte ich neben einem Fotoshooting noch die Verabschiedung am Olympiastützpunkt in Oberwiesenthal. Richard Freitag und ich haben im Hotel von Jens Weißflog mit den Verantwortlichen und unseren Heimtrainern ein Mittagessen miteinander gehabt.
Die Stimmung war sehr nett, neben allen guten Wünschen für Sotschi, sind jede Menge Anekdoten von vorherigen Spielen erzählt worden. Bei diesem Essen am Stützpunkt ist mir nochmals bewusst geworden, dass ich den Oberwiesenthalern Betreuern sehr viel zu verdanken habe.
Die Grundsteine für die Weltspitze, die ich jetzt erreicht habe, wurden hier gelegt - in allen Gängen und Hallen, auf allen Loipen und Schanzen. Es war ein gutes Gefühl hier formell für Sotschi verabschiedet zu werden und ich hoffe sehr, dass ich bei der Rückkehr auch etwas mitbringen kann, was uns allen noch mehr Freude bereiten wird.
Einkleidung für Sotschi
Weiterhin stand die Olympia-Einkleidung in Erding auf dem Programm. Die meisten Wintersportathleten haben ihr olympisches Outfit bereits abgeholt, wir Kombinierer sind mit die Letzten, die für die Mission nach Russland ausgestattet werden.
Aus diesem Rahmenprogramm zwischen den Wettkämpfen ziehe ich sehr viel Kraft und es ist für mich das entscheidende Element zum Aufbau von Wettkampfspannung. Auch die wöchentlichen Aufenthalte bei der Familie zwischen den Wettkämpfen sind sehr förderlich für das Spiel mit der Spannung und der Motivation.
Es sind zwar Routinevorgänge, wenn ich meinen Sohn nach der Schule an der Haustür in Empfang nehme und die Familie abends am Abendbrottisch habe, aber es ist eben die Ausblendung von Wettkampf und das bewusste Nicht-Konzentriertsein.
In Oberstdorf wieder angreifen
Wenn es dann wieder Richtung Wettkampfwochende geht, lässt sich mit der Anfahrt zum Weltcuport der Hebel wieder leicht umlegen und man ist heiß auf den Kampf "Mann gegen Mann".
Von daher braucht nun keiner Angst haben, dass ich nach den Saisonerfolgen und vor allem nach dem Gewinn des Nordic Combined Triple in Seefeld ein Motivationstief hinsichtlich des nächsten Weltcups in Oberstdorf hätte. Nein, ganz und gar nicht. In Oberstdorf werde ich angreifen!
Herzlichst
Eric
Eric Frenzel, geboren am 21. November 1988 in Annaberg-Buchholz, gehört zu den größten deutschen Medaillenhoffnungen für die Winterspiele 2014 in Sotschi. Frenzel wurde 2011 und 2013 Einzel-Weltmeister und gewann in der Saison 2012/13 den Gesamtweltcup. Auf seinem Konto stehen bislang 9 Einzelsiege im Weltcup. Mehr Informationen über Eric Frenzel gibt es unter www.eric-frenzel.com