Herrmann im Halbfinale raus

SID
Denise Herrmann steht im Viertelfinale
© getty

Medaillen-Hoffnung Denise Herrmann (Oberwiesenthal) hat das Viertelfinale im olympischen Skilanglauf-Sprint erreicht. Die 25-Jährige belegte im Laura Ski Center in der Qualifikation über 1,3 km den achten Platz mit 3,4 Sekunden Rückstand auf Siegerin Maiken Falla aus Norwegen.

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Nachdem ihr olympischer Traum jäh geplatzt war, hockte Denise Herrmann fassungslos im Schnee und schüttelte den Kopf: Die größte Hoffnungsträgerin der kriselnden deutschen Skilangläufer hatte in ihrer Paradedisziplin gepatzt und ausgerechnet bei Olympia erstmals in dieser Saison ein Sprint-Finale verpasst.

"Keine Ahnung, was passiert ist. Es sollte einfach nicht sein", sagte Herrmann nach ihrem ebenso bitteren wie vermeidbaren Halbfinal-Aus. Zuvor war Hoffnungsträger Josef Wenzl (Zwiesel) bereits in der Qualifikation gescheitert. Für die abermals völlig enttäuschenden deutschen Langläufer geht es nach einem Katastrophen-Start in Sotschi schon jetzt nur noch um Schadensbegrenzung.

Favoriten nicht im Finale

Die 25 Jahre alte Herrmann (Oberwiesenthal), die als Weltcup-Führende in den Kaukasus gereist war, befand sich in bester Gesellschaft: Norwegens Superstar Marit Björgen stürzte in Herrmanns Halbfinale und musste den Traum von sechsmal Gold bei den Spielen im Kaukasus begraben.

Gold sicherte sich Norwegens WM-Dritte Maiken Falla vor ihrer Teamkollegin Ingvild Östberg und der Slowenin Vesna Fabian. Die Norwegerin Astrid Jacobsen, deren Bruder am Freitag verstorben war, kam auf Rang vier.

Auch bei den Männern ging der Sieg nach Norwegen: Ex-Weltmeister Ola Vigen Hattestad triumphierte vor den Schweden Teodor Peterson und Emil Jönsson, nachdem gleich drei Läufer im Finale gestürzt waren.

Guter Start für Herrmann

Für Herrmann, die im olympischen Winter fulminant in die Weltklasse gesprintet war, hatte der Wettkampf noch nach Maß begonnen. Nach souveräner Qualifikation (Platz acht) beherrschte sie den mit Abstand stärksten Viertelfinal-Lauf und ließ nach einem Antritt in der letzten Kurve Björgen und der amerikanischen Mitfavoritin Kikkan Randall keine Chance.

Mit dem selben Rezept versuchte es Herrmann im Semifinale, wieder setzte sie auf der Außenbahn zum Schluss-Spurt an. Allein, ihr fehlte die Kraft, Herrmann wurde auf Platz vier durchgereicht.

So wurde es nichts wurde es der dritten deutschen Olympia-Medaille seit der Sprint-Premiere 2002. Damals hatten in Salt Lake City Peter Schlickenrieder und Evi Sachenbacher ebenso Silber geholt wie vier Jahre später in Turin Claudia Nystad.

Weitere deutsche Enttäuschungen

Auch hinter Herrmann setzte das olympische Langlauf-Desaster der Deutschen nach den ernüchternden Ergebnissen im Skiathlon nahtlos fort. Für die größte Enttäuschung sorgte dabei Josef Wenzl. Der 29-Jahre alte Oberbayer, ebenfalls als Weltcup-Führender nach Sotschi gereist, verpasste als 31. der Qualifikation das Viertelfinale um 12 Hundertstelsekunden.

"Ob es nun eine Hundertstel oder eine Tausendstel ist, raus ist raus", sagte Wenzl: "Ich war zu langsam - ganz einfach." In Sotschi zeigte sich sein großes Problem: So stark er in den K.o.-Rennen ist, so schwach ist er im Kampf gegen die Uhr. Einziger Deutscher in der K.o.-Runde war Tim Tscharnke, der in seinem Viertelfinale aber nichts zu bestellen hatte.

Keine Top-Ten Platzierungen

Bei den Frauen schaffte es Hanna Kolb immerhin ins Viertelfinale, war dort aber völlig chancenlos - die angestrebte Top-Ten-Platzierung lag für die 22-Jährige in weiter Ferne. Kolb war als 30. der Qualifikation mit viel Glück in die K.o.-Runde gerutscht, Teamkollegin Lucia Anger lag als 31. winzige fünf Hundertstel zurück.

Eine erneute Enttäuschung erlebte Rückkehrerin Claudia Nystad bei ihren vierten Olympischen Spielen: Nach Platz 43 im Skiathlon gab es nun Platz 35.

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