Die 24-Jährige aus dem kleinen Örtchen Hailey im Bundesstaat Idaho beendete mit ihrem Olympiasieg die Ära von Kelly Clark, Hannah Teter (beide USA) und Torah Bright (Australien), die seit den Olympischen Spielen in Salt Lake City 2002 die Szene dominiert hatten.
Farrington, eine zappelige Brünette, die bei Großereignissen nie groß in Erscheinung getreten war, legte bei ihrem zweiten Lauf 91,75 Punkte vor. Bright, die im ersten Lauf gestürzte Olympiasiegerin von 2010, kam ihr mit 91,50 Punkten noch am nächsten. Clark, ebenfalls im ersten Finaldurchgang gestürzte Olympiasiegerin von 2002, blieb mit 90,75 Punkten wie 2010 in Vancouver immerhin noch Bronze. Teter, Olympiasiegerin 2006, wurde Vierte.
Für die Amerikaner war es das dritte Gold im vierten Wettbewerb der Snowboarder in Sotschi, die Slopestyle-Entscheidungen hatten zuvor Sage Kostenburg und Mannschaftskollegin Jamie Anderson gewonnen. Den fest eingeplanten vierten Sieg hatte am Vorabend in der Halfpipe doch sehr überraschend Superstar Shaun White verspielt. Den drei jungen Damen auf dem Siegerpodest schien das alles einerlei zu sein - sie hatten so gute Laune, als hätte jede von ihnen Gold gewonnen.
Enttäuschung für Clark
Vor allem für Kelly Clark war der dritte Platz jedoch eine kleine Enttäuschung, zumal sie zuvor in der Qualifikation mit starken 95,00 Punkten die Bestmarke des Tages erzielt hatte, gefolgt von Marielle Castellet aus Frankreich (93,25), Bright (93,00) sowie Teter. Farrington dagegen hatte die direkte Finalteilnahme verpasst und sich durch das Halbfinale kämpfen müssen. Ihre größte Tat war bis dahin der Sieg bei den European X Games 2010 in Tignes gewesen.
Eine deutsche Teilnehmerin war nicht am Start. Wie überhaupt nie nach der Premiere der Snowboarder bei den Olympischen Spielen 1998 in Nagano - damals hatte Nicola Thost aus Pforzheim gewonnen. Bei den Männern hatte es immerhin Johannes Höpfl aus Passau bis nach Sotschi geschafft. Der 18-Jährige belegte nach seinem Scheitern in der Qualifikation Rang 22.